Buchtipp
Ob Rosenkuchen, Omas Gugelhupf, Orangenschnitten oder Kaffeekekse – es läuft einem das Wasser im Mund zusammen bei so viel charmanter Präsentation und liebevoller Empfehlung. Schön auch der Hinweis, dass die Rezepte mit wenigen Handgriffen zubereitet werden können. Angesprochen sind alle, die sich gerne von Kochbüchern begeistern lassen, die Lust zum Selberbacken haben, die auf die Motivation zum Ausprobieren und den Mut zur eigenen Kreativität zählen können: Kochen ist ein kulturgeschichtliches Ereignis, die bäuerliche Küche ist darin fest verankert.
Das neue Buch „Südtiroler Bäuerinnen backen“ (Löwenzahn, 2012, 208 S.) bringt auch Rezepte, „die noch nicht in einem Kochbuch stehen“. Es sind Lieblingsrezepte der Autorinnen (Maria Reichalter Prader, Annelies Schwarz Plattner, Christine Alber Viertler, Herta Nöckler Erschbaumer, Inge Rabanser Gabloner, Maria Plattner Huber, Veronika Mahlknecht Stampfer), verfeinerte Rezepte, Überraschungen für die Gäste und Backvorschläge, an die sich auch Kinder wagen können. Das Herz ist dabei, das merkt man – der Rosenkuchen in Herzform ist eine Liebeserklärung und der Gugelhupf eine Hommage an die Großmutter. Ansporn für das Nachbacken sind gewiss die schönen Fotos, es sind durchwegs Bilder von appetitlich dargereichten Bäckereien – auf stilvollen Glastellern oder in einem rustikalen Körbchen auf schönen Tischdecken mit Kreuzstich oder kunstvoller Spitze. Hilfreich sind die Tipps zu einfachen aber effektiven Variationen oder zu dieser und jener Eigenart, die einen nicht erschrecken soll, wenn vielleicht der schwere Kastanienkuchen nach dem Backen zusammenfällt.
Mit den Backideen aus ganz Südtirol reiht sich das Buch in die lange Liste der kulinarischen Erkundungen des Landes.
Claudia Theiner