Heuer ist sein 20. Todesjahr. In zwei Akten wird aus der Zeit der Option erzählt, bedrückend, beklemmend. „Dr Adolf werts schun mochn“ überwiegt im ersten Akt noch die Hoffnung. Doch als Hitler in Rom die Brennergrenze als unantastbar erklärt, wird der Ton auf dem Müllerhof rauher, die Verzweiflung größer und die Worte härter. Entweder „walsch werden“ oder auswandern? - ist die Frage, die Familien entzweit und Hass sät. „Wer deutsch optiert, verrät Glaube und Heimat. Wer walsch wählt, kommt nach Abessinien“: Die Propaganda kennt keine Gnade. Der Müller ist ein Dobleiber. Sein Sohn Franz hingegen wird durch seinen Paten zum Nazi und meldet sich für die Front. Was am Müllerhof Tag für Tag wächst ist nur die Erkenntnis: „Wia sich die Leit fa gestern af heint verändern. Verruckte Zeitn - verruckte Leit“. Betroffenheit, die nur die Dorfratsch Greatl ab und zu aufzulockern weiß. Es stehen nicht weniger als 17 Spieler unter der Regie von Heidemarie Stecher auf der Bühne, die ihre Rolle eindrucksvoll auszufüllen wissen und das Drama sehr kurzweilig auf die Bühne bringen. Sehr sehenswert. (ap)
Nächste Aufführungen:
Sa. 23.03.2019 um 20 Uhr
So. 24.03.2019 um 17 Uhr
Fr. 29.03. 2019 um 20 Uhr
Sa. 30.03.2019 um 20 Uhr und
So. 31.03.2019 um 17 Uhr
Tel. 377 1869082 (15 - 19 Uhr)
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