70 Prozent des Alterns werden durch Umweltfaktoren bestimmt. Ein gesunder Lebensstil wie regelmäßige Bewegung, soziale Kontakte und Beziehungen, abwechslungsreiche Ernährung, kulturelle Betätigung, Lebensfreude, Vermeiden von Verletzungen und Schädigungen, aber auch Fasten verlängern das Leben. Es liegt also auch in unserer Hand, den Alterungsprozess positiv zu beeinflussen und so unsere Vitalität länger zu erhalten.
Ein besonderes Augenmerk legte Raffl auf die Abnützungserscheinungen in den Gelenken im Alter, bekannt auch als Arthrose im Knie, in den Hüften, in der Schulter, im Großzehgelenk (Hallux) usw. Arthrose beginnt immer mit dem Abbau von Knorpelmasse, das betrifft die Kapsel, die Bänder, die Weichteile und die Knochen im Gelenk. Schmerzen und Bewegungseinschränkungen sind die bekannten Symptome. Bei beginnender Arthrose helfen sportliche Betätigung ohne Belastung (z.B. gehen, Rad fahren, schwimmen, Gymnastik usw.), dadurch wird das Gelenk stärker durchblutet und die Knorpelschicht besser ernährt. Einreibungen, Salbenumschläge, Massagen, Physiotherapie, Entzündungshemmer ( z.B. Voltaren), Wärmeanwendungen (bei chronischen Schmerzen), Kälteanwendungen (bei akuten Schmerzen), knorpelaufbauende Mittel und Infiltrationen können das Krankheitsbild positiv beeinflussen.
Eine Operation ist notwendig, wenn alle vorgenannten Therapien keine Linderung bringen, Schmerzmittel nicht mehr wirken, die Beweglichkeit stark eingeschränkt ist und das Röntgenbild eine schwere Abnützung erkennen lässt. Hüftprothesen bringen bis zu 90 Prozent den gewünschten Erfolg, Knieprothesen momentan nur zu 70 Prozent Nachbehandlung bei allen Operationen ist viel Bewegung, ohne Belastung, damit die Muskelmasse wieder aufgebaut wird.
Über 100 Personen haben die Ausführungen des Orthopäden Michael Raffl interessiert verfolgt. Er war auf Einladung der öffentlichen Bibliothek, des Bildungsausschusses, des Familienverbandes und der KVW Senioren nach Schluderns gekommen.
Waltraud Klotz
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