Zwischen der Regenpause gelang es den Verantwortlichen des Lac Vinschgau Raiffeisen die Südtirol-Trophy und das Einspringen der Profis einzubauen. So war ein Wettkampf unter Dach und Fach. Leckerbissen lieferten die Profis für die ca. 1500 Zuschauer schon beim Einspringen. Dann kam der zweite Platzregen. Absage oder Abwarten. Besonders wertvoll war wiedermal das Kulturhaus. Das Foyer nutzten die Athleten als warm up area. Nicht um 20:45Uhr sondern erst um 22:45 Uhr lief als erster Springer der Deutsche Dannis Schober über die Anlaufpiste. Es hat dann der Veranstaltung wirklich sehr gut getan, dass gleich sechs Springer mühelos die 5,20m übersprangen. Platzsprecher Josef Platter hielt seine perfekte Moderation zügig. So gewann das Meeting an Stimmung. Bei 5,65m setzte sich der Pole gegen den Griechen und Dreifachsieger Konstandinos Filippidis durch. Es war nun kurz nach Mitternacht. Piotr lies 5,81m auflegen. Richtete sich zum starten, brüllte, dass sich ein jedes Tribünendach anhebt, sprintete los, sprang haushoch drüber und beendete den Wettkampf. Zu so später Stunde dürfte wohl noch niemand so hoch gesprungen sein. Er verzichtete auf weitere Sprünge, nur 15 cm unter der Jahresweltbestleistung!
Von der Improvisation der Veranstalter profitierten die zwei Frauen und Männer von der Südtirol-Trophy. Diese konnten bei guten Bedingungen vor ca. 1500 Zuschauer springen. Das war eine rießige Motivation, die Stimmung gewaltig, sagten die beiden Sieger Natalie Kofler aus Lana und Tobias Lechthaler aus Kortsch. Auch das dürfte für die Südtiroler Sportgeschichte ein Rekord sein: eine Südtirol Meisterschaft mit so viel Publikum. Das Stabhochspringen in Schlanders hat wohl in seiner 17. Auflage die härteste Prüfung überstehen müssen. Ein engagierter und erfahrener Veranstalter, viele unermüdliche Helfer, professionelle Techniker, beste Strukturen, flexible Kulturhausführung, motivierte Athleten und nicht zu vergessen das gewaltige Publikum sind die entscheidenden Faktoren für das Gelingen. Es wurde wieder eine neue Sportgeschichte geschrieben.
Piotr Lisek ist eine gewaltige athletische Erscheinung: 25 Jahre, 1.94m groß, über 90kg schwer und wie Manfred Menz sagte,“ 1000PS sark“. Lisek hat es in Schlanders bestens gefallen und könnte sich hier auch seine Trainingslokation vorstellen. Untergebracht war er mit seinem Manager beim Rosenwirt und wurde von Agnes gleich auf Polnisch empfangen. Als es gegen 22.20 Uhr eine Entscheidungssitzung zwischen Kampfgericht, Athleten und Veranstalter gab, war es Piotr Lisek der seine Kontrahenten damit motivierte, dass in Polen auch bei Wind und Kälte gesprungen wird und verhinderte damit eine Absage. Am Sonntag 12. August um 19:10 Uhr wird er und Konstandinos Filippidis das Finale bei der Europameisterschaft in Berlin springen.
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