Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 
Dienstag, 07 August 2018 09:06

Nachgedacht

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von Don Mario Pinggera

s10sp1-098Vor nicht allzu langer Zeit waren Feriendestinationen wie die Türkei oder Ägypten ziemlich undenkbar. Zu groß waren Angst und Bedenken vor eventuellen Terroranschlägen. Aktuelle Zahlen der Reiseveranstalter lassen aufhorchen: die Reiseveranstalter melden einen Zuwachs der Buchungen in diese Länder von zum Teil über 40% gegenüber dem Vorjahr. Ein Veranstalter meinte gar, diese beiden Länder sind dieses Jahr das Hauptgeschäft.  Aber wie kann das sein? Ein totaler Stimmungswandel in zwei Jahren? Es dürften mehrere Gründe dafür verantwortlich sein. So schlimm Attentate in beiden Ländern waren, aufgebauscht wird das Ganze durch die Medien. Nur die Medien. Es ist uns nicht bewusst, wie (fern)gesteuert wir mittlerweile von diesen sind. Das furchtbare Attentat auf den Weihnachtsmarkt in Berlin hat ja auch nicht zur Folge, dass die Stadt nicht mehr bereist wird. Nein, bei der Türkei kam noch etwas Wichtiges hinzu: die politische Situation. Präsident Erdogan hat mit seiner Partei das Land total umgebaut. Demokratische Grundrechte wurden massiv eingeschränkt. Ist das aber ein Grund, das Land nicht mehr zu bereisen? Oder sollte man es nicht genau deswegen bereisen und so den zahlreichen Menschen in der Türkei, die anders denken, signalisieren, dass sie nicht alleine sind? Ein anderer Grund, dass Ägypten und die Türkei wieder stark frequentiert werden, ist ein offenbar hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis. Haben Griechenland, Spanien und Italien die letzten Jahre davon profitiert, dass die beiden anderen Länder gemieden wurden, indem sie beiläufig kräftig die Preise erhöht haben, könnte sich jetzt alles sehr schnell umkehren.
Mitten in die Sommerpause kommt dann noch die Meldung, dass im September in Österreich ein Gesetzesentwurf zum sogenannten Doppelpass kommen soll. So sehr jetzt einige Morgenluft wittern: machen wir uns nichts vor. Da sind noch einige Hürden zu nehmen. So ist die Abgrenzung, wer denn in Südtirol das ‚Recht‘ auf einen Pass hätte, noch völlig im Unklaren. Zudem muss Italien bei diesen Überlegungen mit ins Boot geholt werden, und auch Österreich kann ein solches Gesetz nicht am eigenen Volk vorbei entscheiden. Ein Referendum ist denkbar. Und bereits jetzt werden Stimmen von in Österreich lebenden und Steuer zahlenden (!) Ausländern vernehmbar, die ebenfalls gerne den österreichischen Pass hätten. Es bleibt spannend!


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