Und Erfahrungen zeigen, dass die wenigsten BesucherInnen imstande sind, alles zu genießen, was geboten wird. Denn es sind nicht nur die vielen Show, die Gaukler, die Ritterkämpfe und Musikgruppen..., die in den Bann ziehen, sondern auch das Lagerleben der vielen Gruppen, die authentisch mittelalterliches Treiben zelebrieren. Darunter sind nicht nur deutsche, italienische und österreichische Gruppen, sondern auch einige aus Ungarn, der Ukraine und Russland. Bei den Ritterspielen treffen sich Menschen aus aller Herren Länder. Das Festgelände ist drei Tage lang ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen und Nationalitäten. Ein gelebtes friedliches Europa sozusagen.
„Dass sich die Ritterspiele in Schluderns so lange erfolgreich halten würden, hätte ich mir nie gedacht“, sagte der Herr auf der Churburg, Johannes Graf Trapp, kürzlich bei der Pressekonferenz im Schlosswirt in der Bierbrauerei Forst. „Zu verdanken ist das den zwei Herren hier, Edwin Lingg und Mirko Stocker“. Nach den zwiespältigen Erfahrungen mit den Betreibern der ersten Spiele, der Agentur Bayern Event, hatte Lingg vor zehn Jahren - damals als Vizepräsident des Vereins Südtiroler Ritterspiele - die Organisation selbst in die Hand genommen, nach dem Motto: Das können wir Schludernser auch selbst. Und er konnte Mirko Stocker als leidenschaftlichen Programm-Manager gewinnen. Lingg zieht mittlerweile als Präsident des Vereins die Fäden, nach wie vor tatkräftig unterstützt von Stocker. Hinter ihnen stehen die Ausschussmitglieder, viele HelferInnen, die Schludernser Vereine, die Dienstleistungen übernehmen und Versorgungsstände betreiben, mit deren Erlös sie die Vereinskassen füllen. Die Ritterspiele sind längst zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden, von dem das ganze Tal profitiert. An den Ritterspieltagen sind erfahrungsgemäß von Reschen bis Töll alle Gästebetten gefüllt. „Die Ritterspiele haben das Zusammengehörigkeitsgefühl im Dorf Schluderns gestärkt“, sagt Lingg. Dazu zählt die Bereitschaft, in schwierigen Situationen einzuspringen. Als beispielsweise nach dem Regen im vergangenen Jahr viele Autos im Schlamm steckten, fanden sich sofort Bauern mit Traktoren, die die Wagen herauszogen. „Viele haben keinen Cent verlangt“, betont Lingg. Auch Wiesen wurden spontan zum Parken zur Verfügung gestellt. Allerdings gelte es gelegentlich auch, aufkeimende Neidkultur zu besänftigen, so Lingg. „Wenn wir alle auf dem Boden bleiben, werden wir die Ritterspiele auch künftig gemeinsam erfolgreich abhalten können.“ Das Gelände auf dem ehemaligen Flugplatz im Landebesitz ist ideal für Großveranstaltungen, vorausgesetzt es bleibt Grünland. Die politischen Weichen in diese Richtung sind jüngst gestellt worden. „Rund 25 Hektar brauchen wir insgesamt, für Festgelände und Parkplätze“, erklärt Lingg. Und diese stehen auch 2018 zur Verfügung. Die 13. Ritterspiele können also beginnen.
Ein Höhepunkt ist der traditionelle Umzug durch Schluderns am Samstag, den 25. August, mit Beginn um 10.00 Uhr, bei dem 1.400 Darsteller aus 12 Nationen durch die Gassen marschieren.
INFOS
Südtiroler Ritterspiele 2018
in Schluderns
vom Fr. 24. bis So. 26. August;
INFOS: www.ritterspiele.it
Kartenvorverkauf
bis Dienstag, 21. August 2018
Direktverkauf in den Tourismusbüros Mals und Schluderns
Vorauskasse Bank – Banküberweisung (Beleg zur Eintrittskasse mitbringen)
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