Viel Neues habe er nicht gesagt, haben Journalisten nach der Pressekonferenz in Pfalzen analysiert. Trotzdem hat sich die geschlossene Journaille aus Südtirol, aus Nordtirol, aus dem Trentino und aus Bayern an die Lippen von Landeshauptmann Luis Durnwalder gehängt. Kommt da noch was? Ist etwas in einem Nebensatz verborgen? Jedenfalls waren die Blätter tagelang voll von Berichten und Analysen über das Gesagte in Pfalzen, die Fernseh- und Radiostationen haben Durnwalders Schwerverdauliches gewendet und geknetet. Die Opposition, die Freiheitlichen, die Grünen, die Bürger-Union usw. haben Gesagtes zerklaubt, zerrissen, zerfleischt, zernichtet. Auch das gehört zum jährlichen Pfalzen-Ritual im Sommer.
Ja was machen wir Journalisten, wenn der Durnwalder dereinst nicht mehr Landeshauptmann sein wird? In Pfalzen haben sich Anzeichen für die Nach-Durnwalder-Ära schon gezeigt: Journalisten interviewen Journalisten.
Sicher ist: Nach einem Papst kommt wieder ein Papst. So wird es wohl auch nach dem Polit-Papst Durnwalder sein, der im Herbst nächsten Jahres 25 Jahre lang die Geschicke Südtirols als LH geleitet haben wird. Sicher eine Zeit, in der Geld vorhanden war, in der die Zeichen auf Nachholbedarf gestanden haben. Eine Zeit, die auch genutzt worden ist.
Und Durnwalder hat aus Pfalzen seiner Partei einen Ball zugeworfen, mit dem jetzt eine zeitlang politisch gedribbelt werden wird. Sein Vorschlag: Man solle darüber nachdenken, ob man mit einem Dreigespann, einer Troika, in die Landtagswahlen gehen könnte, wenn einer bei den Vorwahlen zu wenig Stimmen erhalten sollte. Also drei Kardinäle anstatt einen Papst-Nachfolger.