Dienstag, 07 August 2012 00:00

Mediterranes Flair

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Haus Thaler – Partschins

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Wenn die Bauherren und der Architekt einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik haben, dann entsteht ein Zuhause wie jenes von Margot und Markus Thaler in Partschins. Mit einem Wort: eine Traumwohnung. Mediterranes Ambiente gibt’s inklusive.

Text: Angelika Ploner  |  Fotos: René Riller

Es gibt Gebäude, die sich ins Auge ihres Betrachters drängen und es gibt Gebäude, die sich vornehm zurückhalten. Das Wohnhaus von Margot und Markus Thaler in Partschins ist letzteres, eines, das sich in Zurückhaltung übt. Der schwere Dachstuhl mit der dunklen Holzverschalung, den das Haus – erbaut in den 70er Jahren – getragen hat, gehört der  Vergangenheit an, die Sanierung und die Aufstockung des Hauses s40-Partschins37s40-Partschins20Sonngart ist seit wenigen Monaten abgeschlossen. Nur das Satteldach erinnert noch an frühere Zeiten. Der Architekt Iwan Zanzotti aus Tartsch hat auf die Nachbarschaft Rücksicht genommen und die Dachform vom Partschinser Sautringweg abgeleitet: „Das Satteldach ist charakteristisch für dieses Wohnviertel, deshalb hat das Haus auch wieder ein Satteldach bekommen.“
Unangetastet – innen zumindest – blieb nur das Erdgeschoss, das die Eltern von Margot Thaler bewohnen, außen erhielt es eine Wärmedämmung und neue Fenster. Maßnahmen, die das gesamte Wohnhaus auf den gewünschten Klimahaus-Standard-B brachten. Das Obergeschoss und der kleine Dachboden, dort wo sich ehemals vier Ferienwohnungen den Platz im Haus Sonngart teilten, wurden abgerissen, neuer Wohnraum – angepasst an die Bedürfnisse der Bauherren – ist auf zwei Geschossen entstanden: über 150 Quadratmeter Nettowohnfläche.
Die Bauherren Margot und Markus Thaler sind Ästheten, anders ausgedrückt Liebhaber guten Geschmacks. Eintreten und genießen beschreibt jene sinnliche Erfahrung, die sich bereits im Eingangsbereich erleben lässt. Denn die  Dialektik des Innenlebens ist auf Anhieb ablesbar, das gestalterische Gespür schlicht beeindruckend: Dunkles Nussholz kontrastiert mit elegantem Weiß. Weiße Terrazzoböden, weiße Mauern, weiße Türen ergeben zusammen eine weiße Eleganz, die auf edles, gediegenes und vornehmes Nussholz, jenes der Treppe, trifft. Wüsste man es nicht besser, so könnte man sich in einem italienischen Palazzo wähnen. Zeitlos, wohnlich und doch luxuriös, modern und klassisch zugleich wirkt das Ambiente auf seine Gäste.  „Weiße Terrazzoböden war der erste Wunsch, den die Bauherren geäußert haben“, erinnert sich Iwan Zanzotti zurück.
Dem Eingangsbereich schließen sich gleich links die Räume an, in denen die Familie die meiste Zeit verbringt, Küche Essraum und Wohnzimmer.

s40-Partschins8s40-Partschins17Hier wird gegessen, gelesen, gespielt, ferngesehen und an kalten Wintertagen auch die Wärme des Ofens – der sich in der Wand verbirgt – genossen. Alle drei Bereiche bilden eine Einheit. Und doch nicht. Denn den Küchen- und Essbereich trennt genau eine Treppenstufe vom Wohnraum. Diese unterschiedlichen Raumhöhen, sagt Iwan Zanzotti, zonieren Küche und Wohnraum, ordnen den Bereichen – wie selbstverständlich – ihre Funktion zu, schaffen Offenheit und Intimität gleichermaßen. Eine Brüstungsmauer trägt das ihre dazu bei. Blickfang hier ist die in Terra-Ton gespachtelte Wohnzimmerwand, die das mediterrane Flair betont, erlebbar und fühlbar macht. Und wieder das Spiel mit den Kontrasten: Elegantes Weiß trifft auf edles Braun. Konkret: Der weiße Terrazzoboden hat in der Küche und im Essraum seinen Auftritt, das dunkle Nussholz hingegen im Wohnzimmer. Vom Wohnzimmer aus hat man einen direkten Ausgang zur Terrasse. Und auf der Terrasse einen direkten Kontakt zum Himmel, denn das Dach hat eine Öffnung. Den Blick in den Vinschgau hier schätzt die Familie besonders, ein Wunsch, der s40-Partschins12bereits formuliert war, noch bevor Pläne auf dem Tisch lagen. Mit Holzdielen ist die Terrasse belegt, „Außen und Innen verschmelzen durch die Verwendung von Holz“, sagt Iwan Zanzotti. An den Wohnraum – einer Nische gleich – schließt sich eine kleine Bibliothek mit einer Liege an, eine Ruhezone für ungestörte Lese-Momente oder einfach nur zum Relaxen.
Die restliche Fläche im Obergeschoss teilen sich Garderobe samt Stauraum,  Zimmer, Tages-WC und Kinderzimmer, die sich wie Perlen aneinander reihen und reduzierten Materialeinsatz zum Stilmittel erheben. Ein Raum tanzt aus der Reihe: das Tages-WC. Hier tragen die Decke und die Wände ein frisches Grün, sind ein aufregender Farbtupfer. 
Der Bereich der Eltern liegt im Dachgeschoss. Der konsequente Materialeinsatz – weißer Terrazzoboden und dunkles Nussholz – setzt sich hier auf knapp 43 Quadratmetern fort. Schlafzimmer, begehbarer Schrank und Bad, genau in dieser Reihenfolge angeordnet, halten die Wege kurz. Das Bad trägt die gleiche Spachtelmasse in Terra-Ton wie der Wohnraum. Der Höhepunkt ist hier aber die freistehende Badewanne. Und die Krönung: Der Ausblick in den Vinschgau.


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