Schlanders
Es ist gut, dass es Widerstands-Nester wie den „Vinschgerwind“ gibt, die dem Mediengorilla Athesia die Stirn bieten. Mit ihrer tendenziösen Berichterstattung, ihren Medienkampagnen und ihrer gesellschaftlichen Einflussnahme tut die Athesia dem Land Südtirol nicht gut. Gesagt hat das vor kurzem Christoph Prantner. Die klare Ansage gegen das „Tagblatt der Südtiroler“ war die Antwort auf die obligate Frage von Moderator Erich Daniel: „Welchen Blick von außen werfen Sie auf Südtirols Medienlandschaft?“ Prantner ist Journalist beim „Der Standard“ und leitet seit einigen Jahren das Ressort Außenpolitik, das er als Königsdisziplin in der liberal ausgerichteten, österreichischen Tageszeitung bezeichnet. Prantner ist ein Schlanderser. Vor vierzehn Tagen war er Gast bei der frisch initiierten Gesprächsreihe „Außenansichten“ und hatte als international erfolgreicher Schlanderser das Wort. Bis auf den letzten Platz war der Lesesaal der Bibliothek Schlandersburg gefüllt. Interesse ist da. Für jene, die in die Welt gegangen sind. Und: für ihre Ansichten. Außenansichten eben. Die Fragen der Zuhörer gingen querbeet und hatten den gesamten Globus im Blick. Prantner hat geantwortet, freiheraus, von der Leber weg. Südtirol solle weniger über die Vergangenheit diskutieren und mehr in die Zukunft schauen (auf die Frage zur Doppel-Staatsbürgerschaft), in Südtirol finden dieselben Debatten wie vor zehn Jahren statt (auf die Frage, wie ein Bericht über Südtirol aussehen würde), im fernen Osten spielt die Musik, das internationale Machtgefüge ordnet sich neu, China wird 2020 Volkswirtschaft Nummer eins sein und steigt – ohne Skrupel - groß im Agrarbereich in Afrika ein, Europa braucht eine gemeinsame China-Strategie, China hat den Europäern das Hirnschmalz abgezogen (auf die Frage, welche Rolle spielt China künftig am Markt und im Besonderen am Agrarmarkt). (ap)