Denn das von Landwirtschaft in eine C2 Zone umgewandelte Grundstück ist im Besitz des Schlanderser Generalsekretärs Georg Sagmeister. Um den Besitzhinweis aus dem Namen zu tilgen und der neuen Wohnbauzone einen - wie es in Schlanders nach dem Palabirnhaus üblich geworden ist - Baumnamen zu geben, wurde die neue Wohnbauzone ab Februar 2018 in den Akten in „Marillenanger“ umgewandelt. Die Projektierung und die Beantragung sämtlicher Genehmigungen hat Sagmeister mit einer Vollmacht an Pohl Immobilien GmbH übertragen.
Die letzte Station im Genehmigungsverfahren des Durchführungsplanes war der Schlanderser Gemeinderat am 31. Mai 2018. Nachdem die Baukommission am 26. Jänner 2018 ein positives Gutachten zum Entwurf des Durchführungsplanes abgegeben und nachdem der Gemeindeausschuss am 20. Februar 2018 den Entwurf genehmigt hatte, war der Gemeinderat als letztentscheidendes Gremium an der Reihe. Bauamtsleiter Manfred Horrer erläuterte den Durchführungsplan, zuvor hatte der Generalsekretär den Raum verlassen.
Der Bebauungsplan vom Meraner Architekten Elmar Unterhauser gleicht einer Art Maya-Tempel im Marillenanger, weil von zwei Seiten stufenförmig angeordnet. Diese Anordnung erlaubt es, die vorgeschriebene mittlere Gebäudehöhe von 10,5 Metern einhalten zu können, obwohl der höchste Gebäudepunkt 14 Meter beträgt.
Das Projekt sieht zwei voneinander getrennte und fast spiegelbildlich angeordnete Gebäude vor, die jeweils für die 45 % freien und 55 % geförderten Wohnbau stehen.
Einzig die Gemeinderätin Julia Pircher, selbst Architektin, bemängelte, dass der Spielplatz nordseitig geplant ist. Sie findet, der Spielplatz wäre südseitig angeordnet besser. Mit zwei Enthaltungen und 12 Stimmen dafür wurde der Durchführungsplan im Gemeinderat genehmigt.
Die „historische Chance“ (BM Pinggera) hat der Gemeinderat in Schlanders genutzt und 1,363 Millionen Euro zum Ankauf von SELfin Anteilen beschlossen. Die Autonome Provinz hält derzeit 54,45 % an Alperia. 10 % sollen an die Gemeinden bzw. an die SELfin verkauft werden, so dass das Land mit 44,45% nicht mehr die Mehrheit an Alperia hat. Eine „Superrendite“ von bis zu 6% erwarten sich die Gemeinden.
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