mein möglicher speiseplan: am samstag kaiserschmarren mit preiselbeeren, supersache! am sonntag gehen wir wandern und essen käse und tunfisch aus dem rucksack. am montag gibt es nudeln in irgendeiner der vielen varianten, nudeln mag man immer, sie sind verträglich wie das tägliche brot. für den dienstag wünsche ich mir polenta mit sgombri, für den mittwoch gemüsesuppe und danach noch ein omelett, der donnerstag ist in tirol traditioneller weise knödeltag, das können auch einmal käseknödel sein. am freitag schlägt meine frau natürlich fisch vor. aber da sage ich: halt! jetzt ich will endlich einmal fleisch, das lasse ich mir nicht nehmen, freitag hin oder her, meine vorfahren waren nicht nur sammler, sondern auch jäger, also fleischfresser, und das habe ich noch in meinen genen.
ich kenne natürlich die vielen argumente, die gegen die aufwändige produktion und das übertriebene essen von fleisch sprechen, und bin damit vollkommen einverstanden. ich kenne viele leute, die aus wissen um diese problematik oder aus anderen gründen selten oder fast nie fleisch essen. aber wenn sie – aus kindisch klingendem trotz – gegen das vorgeschlagene „freitagsverbot“ der grünen protestieren, dann nur, weil sie sich nicht von jemandem ihren fleischfreien wochentag vorschreiben lassen wollen. und jenen, die das, in guter absicht natürlich, tun, fehlt es an psychologischem gespür. sie sollen trotzdem weiterhin für fleischfreies essen werben, aber es muss nicht unbedingt der freitag sein, nur weil das so brav katholisch klingt!
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau