Graun - Wer 20 Minuten oder mehr zu spät kommt, braucht seinen Auftritt. Der hat das Bedürfnis, gesehen zu werden - denn dann erkennen alle anderen, dass er wichtig ist“ so erklären die Psychologen die Verspätungen der Politiker. So war es bei der Bürgerversammlung am Mittwoch (14.03.) im Vereinssaal in Graun. Das Warten in Stille hat sich gelohnt. Die Versammlung erlebte einen gut gelaunten LH, der einen reichhaltigen Bericht der Landesregierung vorlegte und den Fragestellern klare und ausgiebige Antworten geben konnte. Der Bürgermeister und seine Ausschussmitglieder berichteten über das abgelaufene und zukünftige Arbeitsprogramm der Gemeindeverwaltung. Neben verschieden anderen Themen berichtete Bürgermeist Noggler über die Verhandlungen mit der „TERNA“. „Wir sind auf die Barrikaden gegangen, damit wir die Starkstromleitung aus dem Wohngebiet verbannen konnten“ ließ er die Versammlung wissen und bedankte sich beim Abi für seine tatkräftige Unterstützung. Tobias Folie, Referent für Kirchen und Friedhöfe, berichtete über die ersten Urnengräber im Gemeindegebiet, die ab sofort in St. Valentin zur Verfügung stehen. Auch die restlichen Mitglieder der Gemeindeverwaltung präsentierten mittels Power Point ihre ausführlichen Berichte. „Fein, dass ich da sein kann, das ist meine 88. Bürgerversammlung. Ich habe mir vorgenommen, dass ich als Landeshauptmann in dieser Legislaturperiode in jeder Gemeinde im Rahmen einer Bürgerversammlung mitmache.“ begann Kompatscher seine Ausführungen. Er habe den Anlass genützt, mit dem Gemeindeausschuss zusammen zu kommen. „Ich kann euch ein Kompliment machen, bei Euch passiert viel. Es wird etwas getan“ stellte der Landesvater fest. „Es ist natürlich nie genug. So ein Ausflug kommt mich teuer zu stehen. Denn es ist für den Gemeindeausschuss die Gelegenheit, Gelder für verschiedene Vorhaben zu beantragen“. Dann forderte er die Anwesenden auf, Fragen zu stellen, die normalerweise am Stammtisch, wo auch viel geschimpft wird, diskutiert werden. Daraufhin wurden verschiedene Fragen an den Landeshauptmann gestellt: Gemeinderat Eller Patrik zur Kaunertalverbindung: „Was hat die Gemeinde Graun falsch gemacht?“. Weitere Fragen betrafen: Aufräumarbeiten und Lawinenverbauung in Langtaufers, Wartezeiten für ärztliche Untersuchungen, Fachkräfteflucht in die Schweiz, ANAS-Häuser in Reschen und St.Valentin, Sicherheitsmaßnahmen im Bereich der Galerien, Asphalt und Straßenunterbau und zu guter Letzt, was ist los mit der Ehrlichkeit und der Gerechtigkeit der Politiker. Was halten sie von der göttlichen Führung? (aw)
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