Burgeis/Obervinschgau - Das bereits zwölfte Treffen des Wirtschaftsbeirates der Raiffeisenkasse Obervinschgau fand am Dienstag (13.03) im Kulturhaus in Burgeis statt. Trotz Straßensperre zwischen Graun und St.Valentin konnte Direktor Markus Moriggl zahlreiche Wirtschaftsbeiräte aus dem Einzugsgebiet des Geldinstituts begrüßen. Im ersten Teil stellte der Obmann Ferdinand Köllemann die Alminteressentschaft Melag vor. Im zweiten Teil referierte Aron Punt, Obmann der Musikkapelle Burgeis, über die historische und aktuelle Bedeutung der Kapelle für das Dorf. Wie gewohnt, hat Theiner Matthias mit seiner Pinnwandmoderation die Beiträge und Ideen sowohl der Referenten als auch der Beiräte gesammelt, visualisiert, geordnet und bewertet.
Ferdinand Köllemann stellte einleitend fest: „Ganz Langtaufers wird beweidet“. Was Almen anbelange, herrsche im Tal große Konkurrenz. Es gibt drei Kuhalmen: Kaproner-, Masebner- und die Melageralm. Auf der Pazineralm werden Galt- und Jungvieh und auf der Ochsenbergalm Ziegen gehalten. Die Schafe werden auf dem Schafberg aufgetrieben. Dann referierte Köllemann über die wechselvolle Geschichte der Melager Alm, über notwendige Baumaßnahmen, über Anzeigen, über Rückschläge und andere Schwierigkeiten, die immer wieder bewältigt werden konnten. Der ursprüngliche Zweck war die Alpung von Tieren zur Einsparung von Futter und die Veredelung der Milch zu Butter und Käse. Heute wird die Rohmilch zu Lebensmitteln mit Fokus auf Naturprodukte verarbeitet. Seit 1986 wird die Almhütte auch touristisch genutzt. Sie ist ein beliebtes Ziel für Einheimische und Gäste, für Familien und Senioren und kinderwagentauglich. Köllemann sieht den Fortbestand der Melager Alm nachhaltig gesichert.
Die 1818 gegründete Musikkapelle Burgeis möchte auch in den kommenden 200 Jahren ein wichtiges Bindeglied in der Dorfgemeinschaft sein. „Wir wollen weiterhin nicht nur Kultur- sondern auch Wertschöpfungsträger für das Dorf und die Region sein“ sagte Obmann Punt. Die ersten Fremden kamen durch die Musikkapelle nach Burgeis. Es wurden viele Partner- und Patenschaften geschlossen. Bald sprach man in Burgeis nur noch von Gästen, denn durch die ausgiebige Gastfreundschaft der Burgeiser gibt es im Dorf kaum „Fremde“. Der Aufbau und die Finanzierung des Kulturhauses waren nur mit Spenden aus Deutschland möglich. Gegenwärtig ist die 200 Jahrfeier der Musikkapelle vom 25. bis 27. Mai die größte Herausforderung. Die Organisatoren rechnen mit einer Besucheranzahl im fünfstelligen Bereich. Die Region kann mit einer Umsatzsteigerung mit einigen Hunderttausendern rechnen. (aw)
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