„Wenn sich eine Rasse bewährt, nehmen die Zahlen schön langsam zu. Und vieles hängt auch mit den Verantwortlichen vor Ort zusammen“
sagt der ehemalige Obmann des Fleckviehzucht-
verbandes Südtirol, Emmerich Silbernagel.
Er hatte den Vinschger Verein um Obmann Walter Klotz 12 Jahre lang begleitet und erhielt bei der Bezirksversammlung am 20. Februar 2018 in Schluderns eine Bildertafel überreicht. Die Fleckviehrasse punktet durch ihre Doppelnutzung Fleisch/Milch und die positive Leistungsnutzungsdauer. Durch gezielte Zuchtmaßnahmen sind neben der Bemuskelung der Tiere auch die Inhaltsstoffe wie Fett und Eiweiß in der Milch gestiegen. Das betonte Geschäftsführer Dieter Herbst. Auch die Verkaufspreise der Tiere sind relativ gut. 2017 konnte bei Versteigerungen für Jungkühe ein Durchschnittspreis von 2.110 Euro erzielt werden, für Kalbinnen 2.000 Euro und für weibliche Kälber 580 Euro. Ein Stierkalb bringt rund 500 Euro. Der Fleckviehzuchtverband steht, laut Herbst, vor einer entscheidenden Neuerung: Die Vorbereitungen für die Fusion mit dem Rinderzuchtverband sind getroffen worden. Im April 2018 wird die Fusion bei den Vollversammlungen der beiden Verbände abgesegnet mit insgesamt rund 5.800 Mitgliedern. Der Fleckviehzuchtverband entscheidet am 6. April in St. Lorenzen; der Rinderzuchtverband am 7. April in Terlan. „Es dürfte eigentlich nichts mehr schief gehen“, meint Herbst. Bei der Zusammenlegung der Verwaltung werde geschaut, wer das bessere System habe. Dieses werde dann zum Tragen kommen. Bei den Zuchtwarten gebe es keine Veränderung. Wilfried Kritzinger wird also wie bisher die Fleckviehzüchter betreuen. Die jeweiligen Verbände bleiben de facto bestehen. Sie wählen ihren Züchterausschuss und entsenden dann drei Ausschussmitglieder in den Dachausschuss (designierter Obmann Heinrich Ennemoser vom bisherigen Rinderzuchtverband; designierter Geschäftsführer: Dieter Herbst vom Fleckviehzuchtverband). Mit der Fusion reagieren Fleckvieh- und Rinderzuchtverband als erste auf die Aufforderungen der Landesregierung, die seit langem das Ziel verfolgt, alle Tierverbände unter einen Hut zu bringen. Sollten es nach der Fusion jedoch zu Kürzungen der Landesförderungen kommen, werde man sich vehement zur Wehr setzen, zeigt sich Herbst kämpferisch.
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