Mein Mann bewirtschaftet den elterlichen Hof mit und ist zudem bei einer Firma angestellt. Daneben engagiert er sich noch bei zwei Vereinen. Ich schätze seinen Einsatz zum Wohl unserer Familie sehr. Bei allem Verständnis kommen mir jedoch immer wieder Zweifel, was unsere Beziehung anbetrifft. Denn dafür bleibt so gut wie keine Zeit. Ist meine Unzufriedenheit ungerechtfertigt und bin ich maßlos?
Elisabeth Hickmann:
„Von nichts kommt nichts“ – alles im Leben, von dem wir wollen, dass es gut läuft, kostet etwas. Wir müssen folglich investieren. Diese schlichte Wahrheit lässt sich ebenso auf das Gelingen einer Partnerschaft übertragen. Stellen Sie sich vor, Sie und Ihr Mann würden dem Hof und allen anfallenden Arbeiten mit der Nachlässigkeit nachkommen, wie Sie Ihre Beziehung leben. Sie merken, das würde schnell einem Bankrott gleich kommen. Meine Frage an Sie und Ihren Mann lautet: „Was ist jeder von Ihnen beiden bereit, in Ihre Beziehung zu investieren? Und zwar mit demselben Engagement, das Sie beim Arbeiten zeigen?“ Es geht um bewusst gelebte Zweierzeiten, Loben, den Anderen überraschen und Gemeinsamkeiten pflegen. Und hier bedarf es unweigerlich von Seiten Ihres Mannes ein Umdenken und mutige Entscheidungen. Treten Sie nicht als Bittstellerin auf, sondern gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Überlegen Sie sich konkret, was Sie Ihrem Partner und damit sich selbst Gutes tun können. Es scheint natürlich bequemer, auf der Couch vor dem Fernseher zu liegen und sich nicht auch noch zu Hause anstrengen zu müssen. Dann können Sie mit Sicherheit davon ausgehen, dass Ihre Beziehung vertrocknet wie eine Pflanze, die kein Wasser bekommt. Mit der Liebe verhält es sich wie mit der Arbeit - Ohne Fleiß kein Preis!
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