Schuler und der Staatsminister Helmut Brunner, begleitet von Ministerialrat Anton Hübel, stellen sich aktuellen Themen in einem Pressegespräch. Vor großen Herausforderungen stehe die Landwirtschaft, führte Schuler ein - Pflanzenschutz, Gülle, Nitrat, Bär und Wolf. Eine Achillesferse sei die Berglandwirtschaft.
Bayern sei mit Südtirol darin einig, dass die Philosophie der Agrarpolitik die sei, der Landwirtschaft ein Auskommen zu garantieren, im Interesse auch der Einheimischen und des Tourismus, sagte Brunner. Nicht die Größe der Betriebe sei dafür ausschlaggebend, sondern dessen Kreativität. Deshalb würden in Bayern die Kleinen bevorzugt gefördert. Familienbetriebe seien auch leidensfähiger. Dies habe sich gerade in der Milchkrise gezeigt. Jeder 3. Bauernhof Deutschlands stehe in Bayern. Ziel seiner Agrarpolitik sei es, so Brunner, „dass der Begriff Landflucht ein Fremdwort wird“.
Schuler betonte die Zusammenarbeit mit Bayern auf Beamtenebene, auf der Ebene der Forschung und auf jener der Politik. Aufgrund seiner Größe und seiner Kraft sei Bayern ein wichtiger Partner für Südtirol.
Auf die Plakataktion des Umweltinstitutes München, welche für großes Aufsehen in Südtirol gesorgt hat, angesprochen, meinte der Staatsminister lapidar: Einen Bericht in der Süddeutschen Zeitung habe es gegeben, ansonsten sei diese Aktion in Bayern überhaupt nicht wahrgenommen worden. Das Umweltinstitut sei eine private Initiative und es sei ein „schlechter Botschafter Bayerns“. Er sehe die Frage nach den Produktionsmethoden in der Landwirtschaft von Seiten der Gesellschaft als Chance.
Schuler gab offen zu, dass man die Dynamik der Pestizid-Diskussion völlig unterschätzt habe. Man habe gemeint, mit der integrierten Produktion gut unterwegs zu sein. Kein anderes landwirtschaftliches Produkt sei dermaßen transparent in Produktion und Lagerung, wie der Südtiroler Apfel. Wenn aber Unwahrheiten verbreitet würden, so wie vom Umweltinstitut München, dann sei eine Diskussion schwierig.
Diesselben Probleme haben Bayern und Südtirol mit der Wiederansiedlung von Bär und Wolf. Während die Städter, so Brunner, den Wolf begrüßten, seien die Bauern besorgt. Denn eine artgerechte Tierhaltung sei eine Weidehaltung. Und die werde mit dem Wolf problematisch. Der Schutzstatus des Wolfes sei abzusenken, forderte Brunner. In Schweden, stellte Schuler fest, sei die Obergrenze für den Wolf mit 600 Stück festgelegt worden. In Italien gebe es derzeit rund 2000 Wölfe.
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