Fragen, Tipps und Antworten - Seit der Geburt unseres Kindes kommt es nur noch selten vor, dass meine Partnerin und ich miteinander schlafen. Ich verstehe, dass Kind und Haushalt für sie anstrengend sind und sie am Abend keine Lust hat. Gleichzeitig fehlt mir einfach der Sex mit ihr. Wie kann ich ihr das verständlich machen?
Elisabeth Hickmann:
Schwangerschaft und Geburt wirken sich auf die Sexualität der Frau und auch des Mannes aus. Es gilt, sich auf diese veränderte Situation als Paar wieder neu einzustellen und sich zu finden. Die Zeit mit Baby und Haushalt stellt eine körperliche Herausforderung dar und kann bis an die Grenze zur Erschöpfung führen. Da kann die Lust leicht auf der Strecke bleiben. Die hormonellen und seelischen Veränderungen bei Frauen führen zudem dazu, dass die Sorge um das Kind zum Mittelpunkt wird. Dabei verlieren sie die Partnerschaft zunehmend aus dem Auge. Und genau hier sind Sie gefragt. Sehen und würdigen sie das, was ihre Frau tagtäglich zu Hause leistet und ermöglichen Sie ihr Zeiten zum „Auftanken“ im Sinne der Selbstfürsorge. So kann Ihre Frau mit Ihrem eigenen Begehren wieder in Kontakt kommen. Setzen Sie zudem Ihre Verführungskünste ein, um Ihre Partnerin erneut für sich zu begeistern. Und kommen Sie vor allem ins Gespräch. Sexualität ist eine von beiden aktiv betriebene Angelegenheit, eine wichtige Form der Begegnung und meines Erachtens die Kraftquelle schlechthin. Das gilt natürlich nur, wenn beide Interesse daran haben und achtsam mit den beiderseitigen Wünschen und Bedürfnissen umgehen. Das bedeutet, dass Sie sich beide bewusst Zeit füreinander nehmen sollten. Schaffen Sie sich als Paar „Inseln“ im Alltag. Und während Ihr Kind schläft oder bei den Großeltern ist, genehmigen Sie sich beide ein Schäferstündchen nach dem Motto: Nichts muss, alles kann passieren!
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