Dienstag, 29 November 2016 09:06

Leserbriefe Ausgabe 24-16

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Replik auf „Heinrich und die Krampusse“ (Vinschgerwind 23/2016)
„Ja“ zum Brauchtum – „Nein“ zur Brutalität
Worauf sich einige schon das ganze Jahr über freuen, ist für andere ein Grund sich zu fürchten: Das wilde Krampustreiben steht vor der Tür. Der Brauchtum soll erhalten bleiben, das steht fest. Trotzdem wird es eine Verordnung in der Gemeinde Graun geben, um die verängstigten Kinder zu schützen.
Grund für die Verordnung ist die in den letzten Jahren immer weiter ansteigende Brutalität, mit der die Krampusse den Leuten das Fürchten lehrten. Blaue Flecken und blutige Wunden waren keine Seltenheit mehr. Die „kleinen Krampusse“ lauerten vor allem Schul- und Musikschulkindern auf – und das schon zwei bis drei Wochen vor dem Nikolaustag. Die Kinder trauten sich aus Angst nicht mehr alleine vor die Tür.
Auswirkungen hatte das wilde Treiben auch auf den Unterricht: Die Kinder mussten entweder von den Eltern zur Schule hin- und wieder nach Hause gefahren werden oder sie besuchten den Nachmittagsunterricht erst gar nicht. Außerdem wurde der Unterricht stark gestört, da die Kinder aus Angst vor dem Nachhauseweg stark abgelenkt waren.
Heuer soll das der Vergangenheit angehören: Es gab Gespräche mit dem Elternbeirat, der Schuldirektion und den Carabinieri. Gemeinsam hat man sich dazu geeinigt, den Krampussen Verhaltensregeln vorzusetzen. Des Weiteren wird es verstärkt Kontrollen von der Gemeindepolizei und den Carabinieri geben. Die Kinder sollen sich nicht vor den Krampussen fürchten müssen, sondern dafür sensibilisiert werden, dass es ein Brauchtum ist, den es zu erhalten gilt.
Der Gemeindereferent – Folie Tobias

Ja die Schweiz und der Kanton Schwyz!
Ihr Titel „Hopp Schwyz“ zum Kommentar ist insofern nicht korrekt, da wir Schweizer z.B. die Nati mit „Hopp Schwiiz“ anfeuern. So lautet auch der Titel eines Songs von Polo Hofer. Vielen hier im Südtirol sind halt die Kantone der Schweiz nicht so geläufig. Dabei gehört der Kanton Schwyz (www.schwyz.ch) mit dem Hauptort Schwyz zu den 3 Urkantonen, also Gründerstände der Eidgenossenschaft (Uri, Schwyz und Unterwalden), mit dem „Rütlischwur“ 1291.  
Peter Schmid, Kastelbell

Gewieft
Beim Verfasser der äußerst interessanten und unterhaltsamen Kolumne „Aus dem Gerichtssaal“ muss es sich wohl um einen gewieften und mit allen Wassern gewaschenen Rechtsanwalt handeln, wenn es ihm beim Umgang mit unserer Landesbürokratie gelang, für seinen Mandanten einen Vertrag inklusive Auszahlung in der Rekordzeit von 1 (einem) Jahr durchzuboxen.
Ich könnte ein Lied von einer Grundenteignung singen, bei der ich mir allerdings auf Grund des geringen (Streit-)Wertes keinen Rechtsbeistand dieser Klasse geleistet habe!
Franz G. Angerer, Kortsch

Mals
Im Vinschger Wind finden sich zur Gemeindepolitik von Mals immer wieder Berichte mit einem parteiischen und fast gehässigen Unterton (zuletzt in der Nummer 23, auf S. 5). Ich kann mir das nicht erklären, zumal es mit der früheren Linie des Blattes nicht zusammengeht. Hat sich etwa der Vinschgerwind gedreht und weht er jetzt von Bozen herauf?
Was ist dran so ablehnenswert, wenn sich mehr als 70% einer Gemeindebevölkerung für eine Gemeindeverwaltung und zugleich für einen  sorgsamen Umgang mit ihren Lebensressourcen ausgesprochen haben? Könnte man darüber, wenn schon nicht mit Respekt,  wenigstens neutral berichten? Möchte der Vinschger Wind vielleicht jemandem dienen? Viele Fragen stellen sich da. Und ein wenig Besorgnis mischt sich hinein: Auch dem Vinschgerwind droht offenbar, dass er im allgemeinen Klimawandel seine Eigenheit und aufrichtige Frische verliert.
Josef Perger, Müstair/Prad

Doppelte Staatsbürgerschaft
SVP Bezirksversammlung
Vor kurzem berichteten Medien ausgiebig über die SVP- Bezirksversammlung im Vinschgau. Den Berichten war zu entnehmen, dass den SVP Bezirksfunktionären etliche Themen ordentlich unter den Fingernägeln brennen. Aus diesem Grund wird auch LH Kompatscher der Einladung gefolgt sein, sodass manch Spitzenpolitiker aus dem Bezirk, z.B. Plangger, nicht in Erklärungsnot gerät, wie bei der kürzlich stattgefundenen Podiumsdiskussion in Prad über die Doppelte Staatsbürgerschaft. Erstaunlicherweise kam dieses Thema auch bei der SVP Versammlung zur Sprache und LH Kompatscher erklärte, dass man im österreichischen Nationalrat dafür noch keine Mehrheit finde, die sich dafür ausspricht. Da frage ich mich, wie soll sich im österreichischen Parlament eine Mehrheit finden, wenn sich die SVP dafür nie in Wien einsetzt und sich immer mehr von Österreich abschottet? Bestes Beispiel ist der Umgang mit den Südtirol-Sprechern, bzw. die Missachtung des Südtirol- Unterausschusses. Lieber spricht man sich für ein verhängnisvolles Ja bei der italienischen Verfassungsreform aus, die unsere Autonomie bedroht. Ja zur Doppelten Staatsbürgerschaft – Nein zur Verfassungsreform!
Benjamin Pixner, Kastelbell/Tschars

„Keine Alternative“
Zum Artikel in der Dolomiten am 16.11.16 über die Umweltschützer AVS aus verschiedenen Teilen Österreichs zum Projekt Anbindung von Langtaufers ins Kaunertal mit einer Gondelbahn:
Man staune, wie viele ältere Teilnehmer aus verschiedenen Regionen und nur zwei Langtauferer auf dem Foto zu sehen sind. Dass aber 8o Bürger aus Langtaufers für das Projekt Mitglieder der Gletscherbahnen AG. Langtaufers als Aktionäre gezeichnet haben, ist scheint’s unwichtig.
Die ewige Kritik am Bau der von der Gemeinde Graun schon zugestimmten Befürwortung ist für manche ein Dorn im Auge. Umweltschützer haben als Alternative bis zum heutigen Tag noch keine brauchbaren Vorschläge genannt und glauben heute noch dass in Langtaufers mit sanften Tourismus alle Tourismustreibenden leben können.  Leider hat man uns auch die einzige touristische Infrastruktur für den Winter den Sessellift zum kleinen Skigebiet Maseben  stillgelegt. Viele Familien besonders mit Kindern kommen deswegen leider nicht mehr zu uns und das wirkt sich besonders bei den Buchungen für alle Vermieter gewaltig negativ aus. Pläne für Alternativen wie Allergie freies Tal, Langlauf mit neuem Gebäude und viele mehr, sind als Luftschloss geblieben.
Wer in Langtaufers lebt, besonders die Jugend sieht keine andere Alternative als den Zusammenschluss mit dem Kaunertal damit sie mit dem Tourismus und die Anbindung ans Kaunertal eine sichere Zukunft zum Verbleiben in ihrem schönen Tal erhalten können.
Hans Klöckner, Langtaufers
Träger der Verdienst - Medaille des Landes Tirol

Notwendigkeit oder ­Schikane (Abzocke)?
Am Freitag, 11.11.2016 musste ich aus beruflichen Gründen nach Bozen. Für den  Abend hatte ich mich mit meinen Kolleginnen aus der MS Latsch verabredet. Also fuhr ich am frühen Morgen mit dem Auto nach Latsch, stellte dort den Wagen auf dem Parkplatz am Bahnhof ab und setzte die Fahrt nach Bozen mit dem Zug fort. Bei der Rückfahrt stieg ich in Kastelbell aus, um wie schon gesagt, mit den Kolleginnen den Abend zu verbringen. Gegen 22.30 Uhr kehrten wir nach Latsch zurück, doch oh Schreck: Mein Auto stand nicht mehr dort. Zuerst dachten wir an Diebstahl, da ja andere Autos dort noch parkten, erst beim genaueren Umsehen entdeckten wir das Schild mit dem Parkverbot. Also: abgeschleppt! Eine böse (und teure) Überraschung!
 Da ich am Samstag aber bereits um 7.30 wieder in Bozen und zwar beim Parkplatz Firmian (Autobahneinfahrt) sein musste, brauchte ich das Auto. Also kontaktierten wir den Abschleppdienst, der auf seiner Homepage einen 24-Stunden-Dienst verspricht. Gleich nach dem ersten Klingeln wurde mein Anruf entgegengenommen, doch mein Auto bekam ich auch nach höflicher Bitte und klar formulierter Erklärung, warum ich es brauchte,  nicht. Auf meine wiederholte Frage, wann ich es denn am Morgen bekäme, lautete die Antwort knapp und hart: Um sieben!
Nichts nützte es zu erklären, dass ich es unmöglich in einer halben Stunde nach Bozen schaffen könne. Unglücklicher Weise hatte ich auch noch in weiser (hahaha) Voraussicht die Unterlagen, welche ich am Samstag brauchte, bereits im Auto deponiert! So blieb mir nichts anderes übrig, als zu später Stunde noch jemanden zu organisieren, der nach Bozen fuhr und zumindest die wichtigsten Unterlagen noch einmal am Computer zu erstellen.
Nun, aus Sicht der Ordnungshüter hatte ich mein Auto im Parkverbot stehen, also habe ich die Konsequenzen zu tragen, nur:
•    In der Morgendämmerung und bei Dunkelheit (am Abend) war das Schild weder mir noch meinen Kolleginnen (und offensichtlich auch anderen Autofahrern nicht) aufgefallen, denn es stand am Rand der Zufahrt. Warum rückt man so etwas nicht in die Mitte?
•    Meine Latscher Kollegen konnten mir keine (gesicherte) Auskunft darüber geben, warum der Parkplatz für mehrere Tage gesperrt war, die Vermutung lautete stets: Wegen des Krampus-Schaulaufens am Samstag. Weder am Morgen noch am Abend des 11.11.2016 waren auf dem Platz irgendwelche Vorbereitungsarbeiten zu bemerken, warum wurden dann die Autos bereits am Freitag abgeschleppt? Hätte ein Strafzettel, den ich ja bekommen habe, nicht gereicht?
•    Das Tüpfelchen auf dem i wurde am Samstag nachgereicht, als mein Mann gegen Bezahlung der Abschleppgebühren das Auto abholte. Ihm wurde gesagt, ich hätte es ohne Probleme ab 6.15 Uhr abholen können, man sei vor Ort gewesen. Mir aber wurde wiederholt mitgeteilt (und dafür gibt es Zeugen): Um sieben!
Nun darf der Leser selbst entscheiden, welcher Teil des Titels zum Geschehen passt.
Maria Luise Muther, Kortsch, 14.11.2016

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Gelesen 2011 mal

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