Der Hotelier Manfred Pinzger kauft in Nordtirol ein 5-Sterne Hotel. Kurz vor der Versteigerung des im Konkurs stehenden Hotels schlägt Pinzger zu. In einem Schätzgutachten wird der Wert für das 57-Zimmer Hotel mit fünf Restaurants und einer Wellnesslandschaft - laut tirol.orf.at - bei 18 Millionen Euro angesiedelt. Pinzger, der den Kauf pressemäßig weit und gut verbreiten ließ, hat über den Kaufpreis keine Auskunft gegeben. Er hat auch nicht die Pflicht dazu.
Dass der Kauf aus wirtschaftlicher Sicht, aus Sicht eines Hoteliers, dessen Erweiterungsmöglichkeiten bei Pinzgers „Vinschgerhof“ in Vetzan nicht nur begrenzt sondern fast unmöglich sind, Sinn mache, schreiben viele Hoteliers im Vinschgau dem HGV-Präsidenten durchaus zu.
Aber es gibt gar einige Hoteliers, die sich einige Fragen stellen - und da geht es um die HGV-Präsidentschaft als Vertretung der Hoteliers im politischen Vorfeld. Ob Pinzger, Neohotelier in Nordtirol, weiterhin glaubhaft die Interessen der Südtiroler Hoteliers als HGV-Präsident vertreten wird können?, ist so eine Frage. Denn verglichen mit Südtirol bzw. mit italienischen Verhältnissen ist Nordtirol ein Steuerparadies im Hotel- bzw. Tourismussektor. Und es hat einen fahlen Nebengeschmack, dass ausgerechnet der amtierende HGV-Präsident eine Art Landflucht in Richtung eines Steuerparadieses antritt. Wenn Pinzger in Richtung Landesregierung bzw. Landeshauptmann künftig im Namen der Südtiroler Hoteliers Steuererleicherungen usw. fordern wird, könnte, so befürchten es einige Hoteliers, der Landeshauptmann über Pinzgers Auftritt lachen. Und damit der HGV insgesamt als Interessensvertretung im Lande nicht mehr ganz so ernst genommen werden, wie bisher.
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