Dienstag, 19 Juli 2016 09:26

Markus Vallazza, der Zwiespältige, wird 80

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s28 vallazzaMeran - Markus Vallazza ist ein großer Zeichner, Radierer und Maler, aber auch Poet, Rebell und Weltbürger. Und er ist ein Zerrissener, ein Zwiespältiger, ein leidender und leidenschaftlicher Mensch, der fasziniert ist von den Schönheiten der Welt. Zum 80. Geburtstag gibt es bis am 4. September eine Ausstellung im Kunsthaus Meran. 

von Heinrich Zoderer

Viele sind zur Ausstellungseröffnung und zur Vorstellung des umfangreichen Bildbandes am 8. Juni nach Meran gekommen.

In der von Günther Oberhollenzer kuratierten Ausstellung werden die einzelnen Räume mit den verschiedenen Themen bespielt, die Markus Vallazza in seinem langen Künstlerleben sehr intensiv beschäftigt haben. Es sind Porträts von Künstlern und einfachen Menschen, Bäume, vor allem Apfel- und alte Olivenbäume, der Minnesänger Oswald von Wolkenstein, Zeichnungen und Radierungen zu Werken der Weltliteratur, die Dolomitensagen, erotische Zeichnungen, Zeichnungen und Bilder über Friedrich Nietzsche, einige Bilder über sein umfangreiches Werk zur Divina Comedia und über Don Quijote, den Ritter von der traurigen Gestalt, der Vallazza sein ganzes Leben beschäftigt hat. Markus Vallazza, einer der bedeutendsten Radierer und Zeichner Europas, geboren und aufgewachsen in St. Ulrich in Gröden, hat das Land verlassen und ist immer wieder zurückgekehrt, so wie Oswald von Wolkenstein. Zeichnend und malend entdeckt und interpretiert er die Welt und die Weltliteratur. Die alten Olivenbäume stellt er wie menschliche Wesen dar, die Urgewalten in sich tragen und Ausdruck höchster Individualität sind. Die Erotik ist ein wichtiges Thema, Beleg der Schönheit und Lebensfreude. Die Dolomitensagen, auch die Mythologie der Antike, diese geheimnisvolle Märchenwelt, das Unerklärliche und Fremde zieht ihn an, so wie Träume und Visionen. Was ist Wirklichkeit, was ist Traum? In seinen Arbeiten über Nietzsche hat er versucht, dem Menschen Nietzsche näher zu kommen, seiner Einsamkeit, seinem Leiden und seinem Wahn. Don Quijote, der Wahrheitssucher und Idealist, der an der Realität scheitert, ist für Vallazza eine Identifikationsfigur. Vallazza kämpft gegen die Verbauung und den Ausverkauf der Landschaft, gegen Verdummung und Uniformierung. Vielsagend ist das Titelbild des Bildbandes. Don Quijote sitzt auf einer Plattform, den Rücken an einen Felsen gelehnt und schaut in den Himmel. Der Helm und die Lanze liegen neben ihm, vor ihm ist ein Abgrund. Ist er am Ende, müde und abgekämpft, oder ruht er sich nur aus, um neue Kräfte zu sammeln für den nächsten Kampf?

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