Dass die Presse des Saales verwiesen wird, ist wohl ein neuer Politikstil. So geschehen am vergangenen Dienstag bei einer kurzfristig anberaumten Zusammenkunft zwischen den Freunden des Krankenhauses und des Bezirksausschusses in Schlanders. Des Bezirkspräsidenten Begründung: Er habe nicht gewusst, dass die Freunde des Krankenhauses auch die Presse zu dieser Diskussion eingeladen haben. Er bzw. die Bezirksgemeinschaft habe dieser Aussprache Gastrecht gewährt. Und somit bestimme er bzw. der Bezirksausschuss, dass die erste Phase der Diskussion ohne Pressevertreter stattfinden solle. Was sagt man dazu? Meine Kollegin Elke Gamper vom Tele-Radio-Vinschgau und ich haben protestiert - es hat nichts genutzt und es blieb uns auch eine großartige Unterstützung von Seiten der Freunde des Krankenhauses versagt. Die waren einfach zu perplex. Die Freunde des Krankenhauses wollten doch nur den aktuellen Stand der Dinge in Sachen Geburtenabteilung wissen, wollten wissen, ob sie denn den Bürgermeistern des Tales vertrauen können, ob die Bürgermeister überhaupt hinter dem Krankenhaus stehen. Derweil führen sich der eine und der andere Bürgermeister auf wie die Kaiser im Tale, zeigen großzügig Verständnis für die Sorgen der Krankenhausangestellten und der Leute, teilen mit, dass sie dem Landeshauptmann vertrauen und dass der versprochen habe, dass die Geburtenabteilung offen bleibe.
Und für all diese großzügigen Gesten stellt man die Presse, die ja darüber wohlwollend berichten soll, vor die Tür? Geht’s noch?
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