„Die Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Wirtschaftsring war wieder sehr gut, genauso wie mit Vinschgau Marketing. In verschiedenen Arbeitsgruppen zu den Themen Leader, die Zukunft der Berglandwirtschaft im Obervinschgau oder Wildverbiss, wird mitgearbeitet“, erklärte der Bauernbund-Bezirksobmann Raimund Prugger. Auch mit dem Bauernbund in Nordtirol gibt es einen regen Austausch. Zudem hat der Bezirk eine Petition der Milchviehalmen unterstützt. In Richtung Konsumenten appellierte Prugger, „beim Einkauf zu heimischen Produkten zu greifen und damit zu zeigen: Die Landwirtschaft ist mir ein Anliegen.“
Auf drei Schwerpunkte für die kommenden Jahre ging Landesrat Arnold Schuler ein. Ausgebaut werden soll die Kommunikation mit der Bevölkerung. „Da immer weniger Menschen direkt mit der Landwirtschaft zu tun haben, muss der Kontakt zwischen Produzenten und Konsumenten gestärkt werden“, so Schuler. Ging es früher darum, dass genügend Lebensmittel produziert wurden, fragen sich heute immer mehr Verbraucher, wie produziert wird. Ein zweiter Schwerpunkt wird die Forschung sein, wobei der Klimawandel, die Berglandwirtschaft und der Pflanzenschutz im Mittelpunkt stehen werden. Zunehmend bedeutend wird die Ökologisierung. Dritter Schwerpunkt des Landesrates sind die Förderungen. Mit Hochdruck wird an der Verbesserung der EDV-Systeme gearbeitet, die für große Probleme und Verzögerungen bei der Auszahlung sorgen. Dank der neuen Förderkriterien will Schuler die Betriebe gezielter fördern. Ein Hauptaugenmerk bleibt natürlich die Berglandwirtschaft.
Auch SBB-Landesobmann Leo Tiefenthaler ist auf die Schwerpunkte für die nächsten Jahre eingegangen. Potential sieht Tiefenthaler in der Fleischproduktion. Ein Qualitätsfleischprogramm soll die Produktion forcieren. Interessant ist aber auch die soziale Landwirtschaft. „Die Nachfrage nach Kinder- oder Altenbetreuung am Hof wird größer und kann eine Chance für bäuerliche Betriebe sein.“ Mehr Geld forderte der Obmann für die Sanierung alter Bauernhöfe.
Gedanken zur Landwirtschaft hat sich Pater Urs Maria Stadelmann vom Kloster Marienberg gemacht. Er appellierte, in der Diskussion über die Lebensmittelproduktion und die Ernährung, aber auch in der Diskussion zwischen biologischer und konventioneller Landwirtschaft, nicht in die Ideologie abzugleiten, sondern transparent und sachlich zu bleiben. Er ermutigte die Bäuerinnen und Bauern, kreativ zu sein und sich neue Chancen für den eigenen Hof zu suchen. Im Zusammenspiel zwischen Direktvermarktung und Tourismus sieht Pater Urs großes Potential für die Landwirtschaft.
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