Dienstag, 20 Oktober 2015 12:00

Gesunder Mischwald ist das Kapital für die Zukunft unserer Wälder

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s21 waldMals - Zum dritten Mal koordinierte Armin Plagg eine Waldbegehung mit Förstern und Fraktionsverwaltern im Gemeindegebiet Mals. Das Thema der Veranstaltung war im wahrsten Sinne des Wortes „heiß“, denn nach dem extrem warmen und trockenen Sommer stellt der Borkenkäfer und der Hitzestress der Bäume an Schlagrändern Forstleute und Waldbesitzer vor große Herausforderungen.

Das umfangreiche Programm begann mit einer Begrüßung durch Alois Pobitzer, Fraktionsvorsteher von Schleis. „Es brennt uns allen unter den Fingernägeln. Wir wissen ja, wie es mit unseren Wäldern steht. Unsere Wälder sind, einfach gesagt, unser Kapital. Das wird heute noch mehrmals zur Sprache kommen.“  Anschließend dankte der Leiter der Forststation Mals, Stefan Peer, für die Organisation und begleitete die Teilnehmer hinauf unter Prämajur zur Kehre „Hoachbrugg“. Dort sah man genau den Hang mit den Örtlichkeiten im Kloster- und Schleisergebiet, die anschließend begangen wurden.
Andreas Platter, der Förster des Klosterwaldes, referierte über die Vorgangsweise bei verschiedenen Holzschlägen und der entsprechenden Bringung. Im konkreten Beispiel wurden Bäume mit Stammschäden ausgezeigt. Es wurde versucht, die Seillinie so schmal als möglich zu machen, weil sie über Jahre noch sichtbar ist. Trotzdem wurden kurzbekronte Bäume am orografisch linken Bestandsinnenrand durch Sonneneinstrahlung gestresst, geschwächt und vom Käfer befallen. Sie stehen nun da als Dürrlinge, haben aber aufgehört, für den Wald schädlich zu sein.
Forstamtsdirektor Broll legte nahe, bei Holzschlägerungen und Bringung darauf zu achten, den Restbestand so wenig wie möglich zu beschädigen. Deshalb empfahl er, nur qualifizierte Bringungsunternehmen über längere Zeit zu verpflichten.
Giordano Gentilini, der Förster des Schleiser Waldes, stellt gelungene Beispiele im Kampf gegen den Borkenkäfer vor und gibt einige Eckdaten bekannt. Vom 1.200 ha großen Fraktionsgrund sind 490 ha bewaldet. Schleis hat einen Hiebsatz von jährlich 1.200 Kubikmetern. Obwohl im Kaket-Holzschlag mustergültiger Jungwuchs kommt, mussten 2014 im Bestandsinnenrand 180 Kubikmeter hitzegeschwächte Borkenkäferbäume entfernt werden.
Auf dem „Unteren Medri-Boden“ wurde 1997 eine ehemalige Weidefläche eingezäunt und mit Mischwald aufgeforstet. Laut Stationsleiter Peer ein Beispiel für Stabilität und Nachhaltigkeit für zukünftige Aufforstungen im Obervinschgau. Nach dem Mittagessen unter stahlblauem Himmel wurde noch lange, tiefgehend und sachlich über die Borkenkäfer, Neophyten und andere Forstschädlinge im Allgemeinen und über den Buchdrucker im Besonderen diskutiert. (aw)

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