Dienstag, 03 März 2015 00:00

Spezial - Leben an der Grenze - Samnaun stemmt sich gegen die Aufwertung des Schweizer Franken

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s35 6657Der kürzlich getroffene Entscheid der Schweizerischen Nationalbank, die Stützung des CHF-Mindestkurses mit sofortiger Wirkung aufzuheben, hat die Samnauner Touristiker, Kaufleute und Tankstellenbetreiber sehr getroffen. Einzelne Zulieferer ließen jedoch wissen, dass sie in dieser Situation bereit seien, auf verschiedene Artikel Rückvergütungen zu gewähren, was auch umgehend an die Kunden weitergegeben wurde.

(Zigaretten, Spirituosen, Uhren & Schmuck, Sport & Mode u.v.a.). Die Tankstellen-Betreiber in Samnaun haben sich sofort damit beschäftigt, wie sie weiterhin ihren Vinschgauer und Inntaler Stammkunden attraktive Treibstoffpreise anbieten können. Sie haben entschieden, den Verkaufspreis von ihrer Marge um 15 Rappen zu senken. Gleichzeitig verhandeln sie mit den Öl-Lieferanten um bessere Einkaufspreise in dieser Situation. Den Stammkunden wird zudem ein Rabatt von 2% gewährt.
Die Schweiz hat viele namhafte Produkte, die weltweit gefragt sind. Wer mit Euro zahlt, muss jetzt im Schnitt deutlich mehr bezahlen. Das kleine Land hat jedoch weltweite Lieblinge, die trotzdem gekauft werden.
So könnte auch Schweizer Schokolade teurer werden. Dabei produzieren Firmen, wie etwa Lindt, schon lange nicht mehr nur im Heimatland. Doch in letzter Zeit sorgen steigende Rohstoffpreise international für teurere Schokoladenpreise. Rund 95 Prozent der Schweizer Uhrenproduktion geht ins Ausland. Exportstarke Branchen sind von den Währungsverlusten besonders betroffen. Ein Schwergewicht der Branche ist die Swatch-Gruppe. Ihr gehören auch Luxusmarken wie Omega, Glashütte oder Breguet. Über die Aufhebung der Euro-Franken-Kopplung ist Swatch-Chef Nick Hayek entsetzt: „Was die Notenbank da veranstaltet, ist ein Tsunami. Sowohl für die Exportindustrie wie auch für den Tourismus und schlussendlich für die ganze Schweiz“, sagte er nach dem überraschenden Schritt der Schweizer Nationalbank.
Die größte Schweizer Messerschmiede „Victorinox“ fertigt die berühmten Multifunktionswerkzeuge, die weltweit begehrt sind. 120.000 Messer fertigt das Unternehmen pro Tag, über 90 Prozent werden exportiert. Deshalb gilt auch hier: Will das Unternehmen die Gewinne halten, müssen die Euro-Preise erhöht werden.
Die „Ovomaltine“ gehört zu den beliebtesten Marken in der Schweiz. Wer sie sich aus dem Nachbarland mit nach Hause bringen möchte, wird nach dem Anstieg des Franken fast ein Fünftel mehr bezahlen. Ob derlei Produkte auch hierzulande in Euro teurer werden, hängt von vielen Faktoren ab: Zum Beispiel Handelsspannen und Abnahmemengen. Aber auch Produktionsstätten und Herstellungskosten in der Euro-Zone beeinflussen den Preis im heimischen Supermarkt.
Wer jetzt einen Trip in die Schweiz plant, sollte noch mehr Geld mitnehmen, denn die Euros sind deutlich weniger wert als zuvor. Bevor die Notenbank die Eurobindung abschaffte, waren 1,20 Franken für einen Euro die Untergrenze. Jetzt liegt der Wechselkurs bei knapp eins zu eins. Hotels, Restaurants und Liftbetreiber befürchten, dass viele Urlauber fernbleiben. Der Schweizer Tourismusverband teilte mit, das sei für die „ohnehin nicht auf Rosen gebettete Branche schwer zu verdauen“, zumal die Entscheidung der Notenbank „aus heiterem Himmel“ gekommen sei. Sie punkten aber mit Top-Dienstleistungen.
In der höchstgelegenen Shoppingmeile  Europas, die kaum einen Wunsch offen lässt, arbeiten vorwiegend Angestellte aus dem Vinschgau und dem Oberinntal. In den über 50 Shops finden wir Top-Markenprodukte zu günstigen Preisen, denn Samnaun ist die einzige Zollfrei-Oase in der Schweiz.
Schon aus Loyalität einem der größten Arbeitgeber unserer Talschaft gegenüber werden die Vinschger weiterhin wie gewohnt nach Samnaun fahren. Samnaun ist für sie wie für die Bozner das DEZ oder der Sillpark in Innsbruck. (aw)

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