Dienstag, 03 Mai 2011 00:00

Eine Brücke bauen

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Schlanders

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Nicht als Vizepräsident des Vereins Lichtung, sondern als Betroffener sprach  Thomas Karlegger zum Publikum. „Begonnen hat alles mit einer Panikattacke. Angstzustände und Herzrasen ließen mich sogar glauben, dass ich einen Herzinfarkt bekomme. Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit und Vermeidungsverhalten kamen Schritt für Schritt hinzu. Ich bin nicht mehr Auto gefahren, hatte Angst durchzudrehen und bin auch nicht mehr einkaufen gegangen. Die Lebensqualität war extrem eingeschränkt.“ Zwei Monate hat Karlegger dann in Bad Bachgart verbracht, später ist er zum Verein Lichtung (Verein zur Förderung der psychischen Gesundheit) gekommen. „Es hat mir gut getan, Leute kennen zu lernen, denen es ähnlich oder gleich geht.“ Karlegger war kürzlich einer der Podiumsgäste, die Christine Holzer vom Bildungausschuss Schlanders in der Aula der HOB begrüßt hat. Die weiteren vier: Günther Rederlechner (Leiter der Caritas Hospizbewegung), Michele Giro (Psychologe), Irene Volgger (Koordinatorin der Hospizbewegung für Burggrafenamt und Vinschgau) und Ingeborg Forcher aus Kastelbell, die langjährige Leiterin von Selbsthilfegruppen und ausgebildete freiwillige Hospizmitarbeiterin. Forcher, war auch jene, die das hochkarätige Podium nach Schlanders geholt hat. Menschen in schwierigen Lebenssituationen eine Brücke schlagen, ist Forcher eine Herzensangelegenheit. Das haben die Menschen, die anwesend waren, mit jedem Wort gespürt. Und daraus ist auch das Gemeinschaftsprojekt entstanden, das der Grund für die Podiumsdiskussion war und von Forcher präsentiert wurde. Jeden ersten und jeden dritten Donnerstag im Monat wird Ingeborg  Forcher im Haus der Begegnung in der Göflanerstraße in Schlanders für schwer kranke und trauernde Menschen da sein. Die Einzelgespräche sind kostenlos und erfordern einzig eine Anmeldung. Jeden zweiten und vierten Donnerstag im Monat (von 16 bis 19 Uhr) hingegen, können Menschen in seelischer Not in kostenlosen Einzelgesprächen mit Forcher neuen Mut fassen und Hoffnung erfahren. Die Kritik in der abschließenden Diskussion ging an die Politik: Menschen mit psychischen Krankheiten stehen im Mittelpunkt der Sparmaßnahmen. Und: Rund ein Viertel der vorgesehenen Stellen in den psychiatrischen Diensten sind nicht besetzt. (ap)


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