Dienstag, 22 Juli 2014 00:00

Kriegsbeil ausgegraben

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s4 4613neuSchluderns - Die Schludernser Jäger wollen seit langem, dass der Ellerwald und die Upialm dem Jagdrevier Schluderns angegliedert werden. Wald und Alm gehören der Gemeinde Schluderns. Allerdings liegen die Flächen auf der Katastralgemeinde Matsch und sie sind so Jagdrevier Matsch. Der Gemeinderat Schluderns hat kürzlich eine Grundsatzentscheidung getroffen.

von Erwin Bernhart

Breiten Raum nahm die Diskussion über einen Beschlussantrag der „Freiheitlichen“ betreffend den „Ellerwald - Rechtlose Schludernser Bürger“ ein.

Die Einbringer bemängelten die fehlenden Rechte für die Schludernser Bürger im Bereich Jagdausübung, Pilzesammeln und Weiderecht und verlangten vom Gemeindeausschuss, entsprechende Initiativen zur Verbesserung der heutigen Lage. Der Beschlussantrag wurde von der Mehrheit der Gemeinderäte abgelehnt.“ Dies berichtete das Schludernser Gemeindeblatt „Die Woolschell“ im Jahr 2007.
Das Problem ist geblieben, der Unmut in der Schludernser Jägerschaft auch. Die Zeiten ändern sich. Möglicherweise auch Wahlversprechen. Am Dienstag vor einer Woche hat der Gemeinderat von Schluderns eine Grundsatzentscheidung auf Antrag der Jägerschaft einstimmig beschlossen. Und zwar sinngemäß, dass der zuständige Landesrat Arnold Schuler die Jagdreviergrenzen ändern möge. Der Ellerwald (310 Hektar) und die Upialm (470 Hektar), beide in Gemeindebesitz, sollen dem Jagdrevier Schluderns zugerechnet werden. Bisher sind beide Flächen im Jagdrevier Matsch. Der Schludernser Gemeinderat legte noch eins drauf: Sollte das nicht geschehen, überlege sich der Grundbesitzer, die Gemeinde also, einen Antrag auf Jagdverbot auf beiden Flächen. Und die Zufahrt in den Ellerwald würde gesperrt. Das Kriegsbeil ist ausgegraben. Einige Gemeinderäte, Mirko Stocker etwa, wollte die Drohungen aus dem Beschluss gestrichen haben. Andere Räte mahnten Formulierungen an, um Spielraum für Gespräche offen zu lassen. Erst die, vom Gemeinderat genehmigte, lautstarke Intervention vom Schludernser Revierleiter Franz Kofler brachte den Umschwung und den einstimmigen Beschluss. Kofler wies darauf hin, dass es seit 19 Jahren kein Angebot von den Matschern gegeben habe, die Jagdangelegenheit im Ellerwald einvernehmlich regeln zu können, dass sich die Gemeindeverwalter in den vergangenen 19 Jahren nicht gerührt hätten. Und dass eine Verjüngung im Ellerwald trotz 50-jähriger Jagd nicht stattgefunden habe. „Wenn wir Upia und Ellerwald zu tun, werden die Matscher an einen Tisch kommen“, sagte Kofler wörtlich. Er sei sich bewusst, dass ein solcher Ratsbeschluss dem Landesrat nicht gefalle. „Aber müssen wir tun, was dem Landesrat gefällt“, so Kofler.
Detail am Rande: Beim Kauf des Ellerwaldes wurde es verabsäumt, auch das Jagdrecht in Richtung Schluderns umzupolen und - der Ellerwald liegt auf der Katastralgemeinde Matsch. Die Matscher Jäger jedenfalls harren der Dinge.

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