Sie sind gelernte Maurer, die sich beruflich verändert haben. Luis schulte zum Pfleger um und betreute 19 Jahre lang Patienten im Krankenhaus Schlanders. Meini wechselte zum Fliesenleger-Handwerk und arbeitete dann 30 Jahre lang als Ofensetzer. Hermann, der Bruder von Luis, hatte beide als 14-Jährige 1967 zu den Schuhplattlern geholt. Später nahmen Luis und Meini gemeinsam die Zügel der Gruppe in die Hände. Seither sorgen sie dafür, dass junge Burschen das „Schuhplatteln“ erlernen und weitertragen. Fünf Gruppen-Formationen haben sie in den über vier Jahrzehnten betreut. Immer wieder wechselten die Gesichter. Die einen kamen neu dazu, die anderen verließen die Gruppe. „Deis isch a normale Entwicklung“, erklärt Meini. Er und Luis sind auch nach 47 Jahren - und inzwischen in Pension - kein bisschen müde. Wenn es in den Knien oder im Rücken auch oft zwickt und zwackt, die zwei „Alten“ lassen sich vom „Plattlan“ im Kreise der Jungen nicht abhalten. Das gesellige Miteinander hält sie jung. Ihre beiden Ehefrauen Agnes und Elisabeth stehen hinter dem Hobby ihrer Männer. „Miar sain oft long aus, unt sui waschn norr fleißi di Trochtnhemat“, scherzt Meini. Die Söhne der beiden, Elias und Daniel, sind mittlerweile als Schuhplattler in die Fußstapfen ihrer Väter getreten. Und das freut diese ganz besonders.
„Dr Meini unt i ergänzn inz guat“, betont Luis. Er ist für das Musikalische zuständig, wählt die Stücke aus, studiert die Polkas und Walzer zuerst mit dem Ziehharmonika-Spieler ein und denkt sich dazu die Tanzfiguren aus. Dann sind die „Schuhplattler“ an der Reihe. In vielen Probestunden bringt Luis ihnen die Haltung bei, die hochgewinkelten Arme, die rhythmisch wechselnden Schenkel- und Sohlenschläge, das Klatschen im richtigen Augenblick. Alles muss synchron ablaufen damit eine stimmige Darbietung gelingt. „Di Grundfigur isch dr Fünferschlog mit Hochsprung“, erklärt Luis und verrät: „Pan Innlearnen isch di Uhr a wichtigs Utensil.“ Denn der Takt der schnell hintereinander gesetzten Schläge orientiert sich am Ticken der Uhr. Große Verantwortung hat der „Vorplattler“. „Di Gruppe isch so guat wia dr Vorplattler es isch“, meint Luis. Das „Schuplatteln“ verlangt den Burschen viel Konzentration, Rhythmus-Gefühl und vor allem Kondition ab. Die Tänze sind Orten und Berufsständen gewidmet. Viele Stücke tragen inzwischen die Handschrift von Luis. Er feilt immer wieder an neuen Choreographien. Bei den Figuren lässt er seine Fantasie spielen. Den „Holzhacker“ hat er von ursprünglich fünf auf fünfzehn Minuten ausgebaut. Da kommen seine Männer ganz schön ins Schwitzen. Gerne tanzen sie den von Luis kreierten „Lustigen Geadale“ („Geadale“ ist der Vulgoname seiner Familie).
Der Meini ist für die bürokratischen Angelegenheiten in der Gruppe zuständig. Er unterstützt den Luis wo er kann. „Dr Meini ziacht hint di Fädn“, verrät Luis. Beiden gelingt es hervorragend, die Burschen bei Laune zu halten. „Olm mit Humour, di Gruppe muaß harmoniern, deis isch s Rezept“, sagt Meini. Und dass dieses Rezept das richtige ist, beweisen die erfolgreichen Auftritte im In- und Ausland. Mit einer Tanzkostprobe überraschten die Schuhplattler kürzlich den 80-jährigen Erich Theiner zum Geburtstag. Er war 1952 der Gründer der „Schuhplattlergruppe Prad“. Seiner einstigen Initiative machen Luis und Meini als treibende Kräfte bis heute alle Ehre.