Dienstag, 10 Juni 2014 09:06

Leserbriefe

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Stellungnahme - Leserbrief von Herrn Eugen Jörg vom 29. Mai 2014
Werter Herr Eugen Jörg,
mit Verwunderung nehme ich Ihren Leserbrief im „Vinschger Wind“ vom 29. Mai 2014 zur Kenntnis, in welchem Sie die Tätigkeit des Jugenddienst Obervinschgau mit „Büromanie“ – wobei diese als übertriebene Vorliebe in Punkto Bürokratismus auszulegen ist - gleichsetzen. Ausgehend von der Definition laut Duden, bedeutet Bürokratismus ein „pedantisches, engstirnig-formalistisches Denken und Handeln“. Ihre Aussage ist somit als ein Frontalangriff gegen unsere Organisation und die Arbeit unserer Fachstelle zu verstehen.
Diesen Umstand werde ich nicht kommentieren und verweise Sie lediglich auf die unzähligen Dialogpartner im Obervinschgau, die unsere Arbeitsweise als schnell, flexibel, ziel- und bedürfnisorientiert und summa summarum professionell beschreiben.
Was den laut Ihrer Aussage verschwundenen Gründergedanken des Jugenddienstes aus dem fernen Jahre 1984 betrifft, möchte ich Sie darauf hinweisen, dass wir laut unserer Vision, Mission und unseren Leitlinien (www.Jugenddienst.it/obervinschgau), das tun was notwendig ist, um die Jugendarbeit im Obervinschgau bestmöglich indirekt zu fördern. Das bedeutet aber auch, dass wir jenes Handeln unterlassen, welches unnötig geworden ist und lediglich zur Erhaltung von (alten) Gewohnheiten beiträgt. Dies bedeutet, dass unsere Organisation gewillt ist, sich ständig weiterzuentwickeln, denn der Anspruch für unsere Arbeit ist es, auf die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu reagieren und entsprechend zu handeln. Dies tun wir in einer dynamischen, innovativen und vor allem auf eine an den Bedürfnissen der Menschen orientierte Art und Weise. Wir sind davon überzeugt, dass wir andere Menschen nur dann bewegen können, wenn wir bereit sind uns selbst zu bewegen.
In diesem Sinne lade ich Sie ein, Ihnen in einem persönlichen Gespräch unsere Tätigkeiten, die als Motor von Prozessen in der Regionalentwicklung im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit zu verstehen sind, näherzubringen.
Stefan Hellweger
Geschäftsführer Jugenddienst Obervinschgau


Sehr geehrter Herr Chefredakteur Erwin Bernhart,
bezugnehmend auf Ihren Kommentar möchten wir Ihnen empfehlen, die Artikel 5, 114 und 117 der italienischen Verfassung zu berücksichtigen, wo unter anderem steht, dass die Gemeinden gesetzgeberisch tätig sein dürfen. Siehe das Beispiel der Gemeinde Malosco im Nonstal, die ebenfalls zum Thema „Pestizid-Verbot“ gesetzgeberisch geworden ist und die vor allen Gerichten, bis hin zum römischen Staatsrat, Recht bekommen hat.
Außerdem raten wir Ihnen, die Charta der Grundrechte der Europäischen Union und den Vertrag über die Europäische Union zu lesen. Der Subsidiaritätsgrundsatz in Artikel 5 beinhaltet ausdrücklich die Förderung von Eigenverantwortung und Selbstbestimmung auch der kleinsten Einheiten (z.B. Gemeinden, Städte) innerhalb der EU.
Und wenn Sie denn einen Blick über den Tellerrand wagen möchten, dann werden Sie erkennen, dass das Friedensprojekt Europa nur eine Zukunft haben wird, wenn es die Sprache seiner Bürger und Bürgerinnen sprechen wird und diese ernst nimmt.
Innerhalb der gesetzlichen Rahmen der italienischen Verfassung und der Europäischen Union haben die Menschen also sehr wohl das Recht, an ihrem Lebensort gestaltend einzugreifen. Mit der Volksabstimmung in Mals nehmen wir dieses Recht in Anspruch.
Martina Hellrigl, Mals
Evelyne Piergentili, Mals
Pia Oswald, Mals


„Jeder kann und soll sich eine Meinung bilden“
Nach vielen Jahren ist es gelungen auf die Folgen der landwirtschaftlichen Monokultur (Pestizide, ihrer gesundheitlichen Risiken, usw.) und die Schieflage von uns einheimischen Vieh- und Ackerbauern aufmerksam zu machen.
Sogar die Landespolitik hat sich – endlich - dafür interessiert: das ist schon mal ein Riesenerfolg.
Da wir bisher nur mit leeren Versprechungen hingehalten wurden, haben wir diese Volksabstimmung initiiert.
Die Problematik wird nun in allen Gesellschaftskreisen thematisiert und jeder kann und soll sich eine Meinung bilden, auch das ist ein Erfolg.
Alexander Agethle, Schleis


Zum Artikel „Wackelige Materie“ des Chefredakteurs
Ich wusste gar nicht, dass der Herr Chefredakteur Erwin Bernhart auch Jurist ist. Die Staatsadvokatur sagt ja nicht, dass die Fragestellung an sich falsch ist, sondern dass nur der letzte Teil der Fragestellung (das Verbot des Einsatzes von Pestiziden) nicht der Zuständigkeit der Gemeinde unterliegt.
Unsere juristischen Fachleute, also Verfassungs-Rechtler, Europa-Rechtler und einige Richter sowohl in Trient (Verwaltungsgericht) als auch in Rom (Staatsrat) sind hingegen der Meinung, dass das Verbot des Einsatzes von gesundheitsgefährdenden Pestiziden durchaus in die Zuständigkeit einer Gemeinde fällt.
Siehe die Urteile zu Gunsten der Gemeinde Malosco im Nonstal, deren Bürgermeister ein Einsatz-Verbot von sehr giftigen und giftigen Pestiziden bereits erlassen hat.
Aufgrund eines bestellten(!) Gutachtens die Malser Volksabstimmung als „Wackelige Materie“ zu bezeichnen, ist sowohl der Versuch der einseitigen Beeinflussung der Leser, als auch journalistisch unkorrekt und anmaßend.
Fragner-Unterpertinger Johannes
Sprecher des „Promotorenkomitees

Präzisierung
Ich habe die Gemeinde Laas zu ihrem Ehrenbürger Franz Tumler beglückwünscht, jedoch eine Bedingung daran geknüpft und zwar in diesem Sinn:
„Der große Autor und Kulturphilosoph Jean Améry pries einst Tumlers Langgedicht Sätze von der Donau,  behielt sich aber vor, an die „meisterlich formulierten Sätze“ eigene Sätze zu heften, in denen er vom Schicksal seiner eigenen jüdischen Familie erzählen wollte. Nur so ließe sich die Selbstgenügsamkeit des Gedichts aufbrechen und Vollständigkeit der Darstellung erreichen. Dieses – wie Améry eingestand - literarisch ganz unstatthafte Verfahren zeigt, wie man der Herausforderung gerecht werden könnte, die Tumlers Leben und Werk an uns heranträgt: Unsere ergänzten Sätze könnten von vergangenen, bisher beschwiegenen Vorkommnissen erzählen und einen Nachdenkprozess auch über uns selbst in Gang bringen. Nimmt die Gemeinde Laas diese Herausforderung an – und sie hat beste Voraussetzungen dazu - so ist sie zu ihrem Ehrenbürger Franz Tumler, diesem Schutzpatron des Frag-Würdigen, zu beglückwünschen“.
Thomas Strobl, Schlanders


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