Betrifft mich nicht mehr.
Im Mai 2014 finden die Europawahlen statt. Orakeln wir: Wie schneidet Ihrer Meinung nach der freiheitliche Kandidat Pius Leitner ab?
Die EU-Wahl 2014 wird für die Freiheitlichen und dessen Kandidaten Pius Leitner sozusagen die Nagelprobe.
Opposition und SVP in einem Boot: Ulli Mair und Pius Leitner sitzen den Rentenskandal wie die Mandatare der SVP aus.
Was ist aus dem hehren Ziel „das System brechen“ der Freiheitlichen geworden?
Das derzeitige Motto lautet: „Das System aussitzen“.
Wann ist es Ihnen als Bezirkssprecher, der Sie seit 2009 sind, zu bunt geworden: beim Renten-, Ausländer- oder beim Sexspielzeug-Skandal?
Leitner und Mair haben im Herbst 2013 die Höhe ihrer Renten-Beträge erfahren. Sie haben geschwiegen und stillschweigend zugestimmt. Speziell mit der Vorschusszahlung war für mich dann Schluss mit lustig.
Während bei der SVP junge Politiker nachrücken, ist bei den Freiheitlichen weit und breit niemand in Sicht. Die Klausurtagung in Terlan hat eines gezeigt: Die Freiheitlichen sind vom Spitzenduo abhängig. Sind die freiheitlichen Mitglieder obrigkeitshörig oder blauäugig?
Vielleicht beides. Für mich jedenfalls ist die Marke „Pius und Ulli“ an die Wand gefahren. Totalschaden. Und kein Reservewagen verfügbar.
Sie konnten bei den jüngsten Landtagswahlen als einziger Kandidat auf der freiheitlichen Liste im Heimatdorf mehr Stimmen bekommen, als die Spitzenkandidaten Leitner und Mair. Als Wirt haben Sie das Ohr am Volk. Was kam Ihnen in den vergangenen Wochen alles zu Ohren?
Stimmt, ich hatte als einziger Kandidat mehr Stimmen als Pius und Ulli. Und das sagt mir, dass meine politische Arbeit dort, wo mich die Leute kennen, nicht die schlechteste ist. Was ich mir alles anhören musste, kann ich nicht mal aussprechen. Fakt ist, dass auch Leitner und Mair nichts gesagt hätten, wenn die Zahlen nicht veröffentlicht worden wären. Dieser Vertrauensverlust ist enorm, die Freiheitlichen werden um Jahre zurückgeworfen.
Blicken wir in die Zukunft. Ihr Tipp bei den Gemeinderatswahlen 2015: Wie viele Gemeinderäte werden die Freiheitlichen in den 116 Gemeindestuben stellen. Wie viele sind es momentan?
Nach Parteiaustritten im Wipptal, Mandatsverlust in Latsch und nach Parteiausschluss eines Gemeinderates sind es momentan 115. Wenn sich am derzeitigen System der Freiheitlichen nichts ändert und die miese Stimmung bis 2015 anhält, werden sich die Gemeinderatssitze halbieren.
Für welche Partei treten Sie selbst bei den Gemeinderatswahlen 2015 in Mals an?
Ich werde mir die politische Situation in Mals sehr genau anschauen und lasse mir diesbezüglich alle Optionen offen. In der Politik weiß man nämlich nie was kommt. Das ist wie im richtigen Leben.
Interview: Angelika Ploner