Fünf Präsidenten sprachen dabei zu fünf Grundsätzen: Zum Grundsatz „Verantwortung“ nahm Stocker selbst Stellung. 1998 sei die SEL aus der politischen Vision gegründet worden, „die Rückholung der Wasserkraft“. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte mit der Übernahme der Konzession am Reschenstausee mit den daran hängenden Kraftwerken in Schluderns und in Kastelbell. Mittlerweile, so Stocker, sei man Mehrheitseigentümer bei 9 Edison-Kraftwerken, 11 Groß- und 7 Kleinkraftwerken des ENEL. Zusätzlich ist man bei vielen mittleren und kleinen Kraftwerken, nach dem Motto „Kleinvieh macht auch Mist“ beteiligt. Seit der Übernahme des ENEL-Netzes am 1.1.2011 könne man mit den Kunden direkt in Kontakt treten. Geführt werde das Unternehmen, so Stocker, nach dem Motto, „Verantwortung für Land und Leute“.
Der Grundsatz „Nachhaltigkeit“ lag dem Hydro-Power Präsidenten und gleichzeitig SEL-Direktor Maximilian Rainer zu Grunde. Die SEL glänze vor dem Hintergrund der Atomkatastrophe von Fukushima. Die SEL folge Umweltstandards im alpinen Raum, die andere Länder zu kopieren beginnen. Man orientiere sich an Energieeffizienz - mit größtmöglicher Verlustminimierung, an Energieeinsparungen und in Zukunft werde die Elektro-Mobilität eine größere Rolle spielen.
Giorgio Carnielli, Präsident der SEL-Net sprach im Rahmen der Zukunftssicherung vom Strommarkt, von grenzüberschreitender Stromvernetzung und darüber, dass die Wertschöpfung aus dem Strommarkt systematisch in die Versorgungstrukturen, sprich Leitungen, zu reinvestieren sei.
Zuverlässigkeit habe, so Luis Amort, der Präsident der SEL-Trade und Direktor von SEL-Net, die SEL seit 10 Jahren bewiesen. Der produzierte Strom sei umwelt-zertifiziert. Konrad Piazza, Präsident der SEL-Gas, referierte über Kompetenzen. In Technik und in der Verwaltung habe man sich große Kompetenzen im Gasgeschäft angeeignet. Die Methan-Geschichte wolle man mit diesen Kompetenzen weiterbetreiben.
Dass die SEL AG ein Imageproblem hat, gaben die Verantwortlichen unumwunden zu. Der Start im Vinschgau war und ist von einer politischen Dialektik begleitet, bei der die unterschiedlichen Vorstellungen künftiger Stromwirtschaft klar diskutiert wurden: Hier die Gemeinden im Vinschgau, die einen Teil des Stromgeschäftes und die Verteilung selbst in die Hand nehmen wollen, dort eine zentralistisch ausgerichtete SEL AG. Man sei, so Rainer, bei einer möglichen Netzübernahme durch die Gemeinden sehr „offen und kooperativ“. Die Gemeinden müssten sich allerdings die Rechnung selbst machen. Die vier großen Rekurse (Etschwerke, Frasnelli, Brixner Stadtwerke und jener Rekurs des VEK an der Marteller Konzession wolle man, so Rainer, heuer noch abschließen. (eb)