Keine Auskunft über die operativen Tätigkeiten, heißt es. Nach sieben Jahren Finanzruhe bei den Ritterspielen hat das achte Jahr nun mit einem Fingerzeig begonnen. Man möge doch eine Liste der Aussteller und Marktbetreiber zur Verfügung stellen, so lautete angeblich die Anfrage unverfänglich. Es hat fast nach einer nachfolgenden Finanzkontrolle geklungen, die dann allerdings nicht erfolgt ist. Jedenfalls wurden die Standbetreiber vom Veranstalter darauf hingewiesen, dafür Sorge zu tragen, dass sie „in Ordnung“ seien. Was heißt aber für einen Marktstandbetreiber aus Deutschland, aus Österreich oder von woher auch immer - vor allem für ein derartiges Nischenprodukt, wie es Ritterspiele sind - in Italien finanztechnisch und gesetzlich „in Ordnung“ zu sein? Größere Marktstände haben sich flugs eine Steuernummer besorgt, viele kleinere haben sich wegen der unsicheren Lage sicherheitshalber aus dem Staub gemacht. Denn die Auskünfte der italienischen Steuerbehörden waren anscheinend eindeutig: Die Marktler müssten in Italien extra für die Ritterspiele in Schluderns jeweils eine eigene Firma gründen. Aufgrund der Kleinstrukturiertheit vieler Standbetreiber ein Absurdum. In deutschen Landen nimmt das Finanzamt eine pauschalisierte Steuersumme. In Italien ist dafür entweder eine Registrierkasse oder ein Steuerblock notwendig. Und das für drei Tage Ritterspiele. Ein Unding. Aber anscheinend Gesetz. Auf ein nächstes Jahr werden sich die Standbetreiber jedenfalls besser vorbereiten. Oder nicht mehr kommen. (eb)