Schluderns - Schluderns hat eine Besonderheit: Dort lebt die äußerst selten gewordene Fledermaus mit dem Namen „Hufeisennase“. Ihre Jungen ziehen die nächtlichen Jäger im Dachgeschoss der Pfarrkirche auf, wo sie geschützt sind. In Schluderns finden die Insektenfresser noch den Lebensraum, der ihnen vielerorts durch monotone Intensivkulturen genommen worden ist. Möglicherweise kommen ihnen in Schluderns die Auen zugute und die naturbelassenen Rückzugsräume mit Bäumen und Sträuchern am Fuße des Ganglegg. Ein Herz für die Fledermäuse haben vor allem die Kinder, die in Kindergarten und Schule oft darüber sprechen. Ein neuer Rückzugsraum mit unterschiedlichen Sträuchern für die Fledermäuse soll nun im Uferbereich des kürzlich erweiterten Saldurbaches entstehen. Das „Baumfest“ in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung wurde deshalb heuer in „Staudenfest“ umgetauft. Die jüngsten Bürgerinnen und Bürger des Ortes schwärmten im Uferbereich aus und suchten in Begleitung ihrer Tanten, Lehrpersonen und der Arbeiter von der Wildbachverbauung die vorbereiteten Löcher. Eifrig pflanzten sie nach und nach hunderte von unterschiedlichen Sträuchern, darunter Weißdorn, Liguster, Holunder und viele mehr. „Fir inzre Fledermais miaßn miar schun eppas tean“, sagte ein kleiner Knirps, der mit seiner Gießkanne mehrere Male Wasser holte, um seine „Stauden“ kräftig zu gießen. Begonnen hatte das Baumfest mit einer Wanderung über den Griggwaal und den Grafensteig, wo die Förster Albert Pritzi und Martin Gorfer die einzelnen „Stauden“
erklärten. Danach zeigte der Jagdaufseher Günther Telser ausgestopfte Wildtiere und erklärte deren Eigenheiten. Die Tierpräparate hatten De March Karl und Josef Folie zur Verfügung gestellt. Zum Abschluss stärkten sich Groß und Klein bei einem Imbiss im Park. Die Kinder haben es sich vorgenommen, öfters nach den Sträuchern zu sehen. Denn die „Stauden“ sollen wachsen, damit die Fledermäuse überleben, als Schludernser Besonderheit. (mds)