Schluderns/Vinschgau - Mit viel politischer Prominenz ging auf Einladung des KVW am 25. Mai 2024 die 51. Grenzpendlertagung im Kulturhaus von Schluderns über die Bühne. Gekommen waren LH Arno Kompatscher, die KA Renate Gebhart, Landtagsabgeordnete und Bürgermeister.
Von Magdalena Dietl Sapelza
Heiße Eisen der Tagung waren die neuen Grenzpendler Abkommen zwischen Italien und der Schweiz. Zu heftigen Diskussionen unter den Grenzpendlern führte jüngst das geplante Vorhaben des italienischen Staates 3-6% des Schweizer Lohns für Gesundheitsleistungen in Italien einzuheben. LH Arno Kompatscher und Kammerabgeordnete Renate Gebhard beruhigten. Noch sei nichts entschieden. Man müsse nun mit den anderen Regionen, in denen es weit mehr Grenzpendlerinnen und Grenzpendler gibt als im Vinschgau, so in der Lombardei und in Friaul Absprachen treffen, so beide unisono. Nichts mehr zu rütteln ist an der Unterscheidung alte und neue Grenzpendler. Referentin Gerlinde Warger, selbst Grenzpendlerin, zeigte die Unterscheidung auf. All jene, die erst seit 17.7.2023 in der Schweiz beschäftigt sind, unterliegen anderen steuerlichen Bestimmungen als die sogenannten alten Schweizer Grenzpendler. Diese haben noch eine Übergangsfrist von 10 Jahren. Warger zeigte anhand einiger Beispiele auf, wie Steuern berechnet werden. Sie wies darauf hin, dass der Informationsaustausch zwischen der schweizerischen Steuerverwaltung und der italienischen Agentur für Einnahmen reibungslos funktioniere. Man dürfe sich also nicht darauf verlassen, dass die einen von den anderen nichts wissen. Sie riet, sich an das Grenzpendlerbüro in Mals zu wenden Andreas Angerer vom Zollamt Taufers sprach über die Verwendung von Nicht EU-Fahrzeugen in Italien und über die geltenden Bargeldobergrenzen bei Grenzübertritt. Die designierte Bezirkspräsidentin des Vinschgaus Roselinde Gunsch Koch informierte über die Ausgleichzahlungen aus Rom für die Obervinschger Gemeinden Mals, Graun, Schluderns,Taufers, Prad, Glurns, Schlanders. Da die alten Grenzpendler in der Schweiz Quellsteuer zahlen, gehen seit einem bilateralen Abkommen von 1974 40 % davon nach Rom und dann in die Kassen der Grenzpendlergemeinden zurück. Im Jahr 2021 waren es 1.500.062 Euro. (Mals 500.000 E, Graun 300.000 E, Taufers i. M. 180.000 E, Prad 154.000 E. Schluderns 144.000 Euro, Laas 120.000 Euro Schlanders 60.000 Euro, Glurns 57.000 E und Stilfs 17.000 Euro). Ein emotionaler Moment der Tagung war der Abschied des langjährigen Sprechers der Grenzpendler Josef Trafoier, der seine bisherige Aufgabe an Gerinde Warger übergab.