Leserbriefe Ausgabe 18-23

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Nichts wie weg aus Südtirol
Stellungnahme zum Leserbrief von Herrn David Frank, Landtagskandidat SVP, Junge Generation
Sehr geehrter Herr Frank,
ich habe Ihren Leserbrief, im der Vinschgerwind Nr. 17 vom 24.08.2023, sehr aufmerksam und mit Freude gelesen. Etwas verwundert war ich doch, dass ein SVP-Politiker dieses heiße Eisen als Wahlkampfthema wählt. Nichtsdesdotrotz, alles richtig formuliert, auch ich habe zwei Söhne, die in Wien studiert haben und jetzt dort arbeiten und gut leben. Aber Sie haben leider vergessen zu schreiben, wer dafür verantwortlich ist, dass unsere gut ausgebildete Südtiroler Jugend das Ausland vorzieht und nicht mehr in ihre/unsere Heimat zurückkehrt. Meine persönliche Meinung dazu ist, dass die Politik es verabsäumt hat, in den letzten Jahren die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Seit 70 Jahren wird unsere Heimat Südtirol von SVP-Politikern regiert, die nur ihre Lobby und Stammwählerschaft bevorzugt, und dafür all die restlichen fleißigen steuerzahlenden Bürger braucht, um
all dieses zu realisieren und finanzieren. Darum wundert es mich nicht, wenn junge intelligente Akademiker und Fachkräfte ihre Steuern lieber im Ausland bezahlen, als das System SVP zu unterstützen und zu finanzieren. Deshalb liebe Bürger:innen macht bei den Landtagswahlen im Herbst das Kreuzchen an der richtigen Stelle, damit unsere Jugend nach erfolgreicher Ausbildung im Ausland freiwillig zurück in unsere Heimat kommt.
Mit freundlichen Grüßen aus Naturns
Elmar Karl Müller

 

Parkplatz im Dorfzentrum von Naturns
Antrag für einführende Volksabstimmung
Eine Gruppe von 14 Promotoren hat am 17. August den Antrag für eine einführende Volksabstimmung bei der Gemeinde Naturns eingereicht. Es geht dabei nochmals um den Parkplatz im Dorfzentrum. Mit der Volksabstimmung soll die Bevölkerung entscheiden, was mit diesem Platz geschehen soll.
Bereits im März hatte der Gemeinderat über einen Beschluss die Einfügung einer Zone mit Plan für die städtebauliche Umstrukturierung (PSU) beschlossen. Damit sollten die Voraussetzungen für die Bebauung des Parkplatzes geschaffen werden. In diesem Beschluss wurden bereits konkrete Angaben für die ober- und unterirdische Volumenverteilung festgeschrieben.
Eine Promotorengruppe hat dann im April den Antrag für eine abschaffende Volksabstimmung gestellt. Damit sollte die Bevölkerung abstimmen können, ob sie mit dem Beschluss einverstanden ist. Innerhalb einer Woche wurden an die 600 Unterschriften gesammelt. Noch während der Unterschriftensammlung kündigt die Politik an bei der Gemeinderatssitzung im Juli den Beschluss widerrufen zu wollen. Bei einer kurzfristig einberufenen außerordentlichen Gemeinderatssitzung Anfang Juni erfolgt der Widerruf des Beschlusses.
Die Promotoren haben sowohl in der Stellungnahme für die Richterkommission als auch anlässlich der Anhörung im Gemeinderat betont, dass vor einer weiteren Bearbeitung des Vorhabens die Bevölkerung befragt werden muss, ob der Bau einer Tiefgarage mit Überbauung erfolgen soll. Diese Zustimmung ist von der Bevölkerung bis heute nicht eingeholt worden. Im laufenden Verfahren zur Volksabstimmung wird für den 26. April von der Gemeinde ein Arbeitsabend festgelegt. Bei diesen nicht repräsentativ zusammengesetzten sechs Arbeitstischen mit Beteiligung von politischen VertreterInnen und VertreterInnen der Interessensgruppen sollten Vorschläge zur Platzgestaltung mit den Details zur Raumnutzung niedergeschrieben werden. In der kurzen Zeit fehlte die Möglichkeit der vertiefenden Diskussion. Trotz der Zusage anlässlich des Widerrufs des Beschlusses das gesamte Vorhaben von vorne zu beginnen schreibt der Bürgermeister in einem in der Presse veröffentlichten Beitrag vom 6. Juli „Warum nicht ein kleines Rathaus Wäldchen auf einer Tiefgaragendecke! Das wäre ein beispielhafter Beitrag zu mehr Klimaschutz und gleichzeitig eine natürliche Klimatisierung inmitten des Dorfes“.
Nach den bisher gemachten Erfahrungen soll die Bevölkerung selber über die weitere Verwendung und Gestaltung des Platzes entscheiden. Mit dem neuen Antrag zur Volksabstimmung soll der Bevölkerung die Möglichkeit geboten werden darüber zu entscheiden, ob am Parkplatz im Dorfzentrum eine Tiefgarage gebaut wird und ob zusätzliche überirdische Gebäude errichtet werden. Für die Gestaltung des Platzes soll der Bürgerrat laut Gemeindesatzung Vorschläge erarbeiten.
Auf Grund der Landtagswahlen im Oktober greift ab 22. August eine dreimonatige Sperrfrist. In diesem Zeitraum dürfen laut Gemeindesatzung keine Handlungen bezüglich einer Volksabstimmung erfolgen. Nun heißt es abwarten bis zur Entscheidung der Richterkommission über die Zulässigkeit der Volksabstimmung.
Karl Zerzer, im Auftrag der Promotoren

 

In memoriam an Roland Peer
„Ein jeder Tod macht uns ärmer“. Roland, du warst eine große Persönlichkeit, sachlich, bestimmt und geprägt von einer enormen Herzlichkeit und einem Wohlwollen den Mitmenschen gegenüber. Du hast dich nie in den Mittelpunkt gestellt, sondern hast überlegt, hast Rücksprache gehalten und gingst bei Allem dialektisch vor.
Als Burgeiser hast du dich ganz mit dem Dorf Burgeis identifiziert, einige ehrenamtlichen Tätigkeiten hast du förmlich von deinem Vater Sepp als Erbe fortgeführt. Dein fundiertes Wissen und Geschichtsbewusstsein konntest du bei vielen Gesprächen, bei Wanderungen und bei der Frontkämpfervereinigung einbringen. Für die Sanierung des Kriegerdenkmales hast du dich sehr engagiert. Über einen langen Zeitraum warst du Chronist von Burgeis und hast die Kontakte und Freundschaften zu und mit den Menschen in der der Partnergemeinde Lohr am Main betreut. Die Pflege der Heimat, den Umgang mit der Natur- und mit der Kulturlandschaft, die Weiterführung von Traditionen und die Sanierung von alten Bausubstanzen, gepaart mit Neuem, verfolgtest du mit Interesse. Dein Einsatz für den Erhalt der Wasserwaale auf der Malser Haide und deren Klassifizierung als Weltkulturerbe wird in Erinnerung bleiben und ist Verpflichtung für die Zukunft. Du hast das Kulturheim Burgeis mitbetreut, warst Mitglied im Pfarreienrat der Seelsorgeeinheit Mals und Mitglied des Verwaltungsrates des Seniorenwohnheimes Martinsheim Mals. Sei es im Sportverein als langjähriger Präsident und Kassier als auch als Mitglied des Gemeinderates hast du dich aufgrund deiner freundlichen, tatkräftigen und motivierenden Art sehr zum Wohle der Mitmenschen einbringen können.
Bei den Seniorenwanderungen wird deine Umsicht und Fürsorge fehlen. Dein spitzbubenhaftes Lachen und deine Begeisterung für die Schönheiten der Natur haben allen gutgetan. Du warst einfach ein bisschen der „Hahn im Korb“. Jede Begegnung mit dir war erfrischend und bereichernd.
Vierzig Jahre warst du bei der Raiffeisenkasse beschäftigt und hast dich durch Verlässlichkeit und Identifikation ausgezeichnet.
Schwer traf dich vor 5 Jahren der Tod deiner Frau Marianndl, die du daheim liebevoll betreut und unterstützt hast.
Lieber Roland, du bist nun zurück gekehrt in die ewige Heimat, jenseits von Raum und Zeit, wo das Gewesene und das Werdende sich vereinen, wo Geburt und Tod wieder eine Einheit bilden.
Vergelt’s Gott und Pfiati,
Gertraud Pobitzer

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