Graubünden/Vinschgau
Wenn wir irgendwann eine Zugverbindung vom Vinschgau nach Zernez haben wollen, darf die Diskussion nicht einschlafen“, sagt der Graubündner Großrat Georg Falett. „Wenn wir uns jetzt gründlich vorbereiten und bereits konkrete Weichen stellen, haben wir in einer zweiten Phase in etwa 20 bis 30 Jahren eine realistische Chance, dass konkret etwas passiert.“ Nun ist ein Interreg-Projekt mit dem Amt für Mobilität (Südtirol) und der Pro Engiadina Bassa (Graubünden) als Träger genehmigt worden. Es soll die Frage beantworten, ob eine entsprechende Zuginfrastruktur auch genutzt wird. Das heißt: Im Rahmen eines grenzüberschreitenden Zusammenspiels werden Studien erarbeitet. Diese sollen zum einen den volkswirtschaftlichen Nutzen durch eine Verbindung aufzeigen und zum anderen die mögliche Nachfrage klären. Bis Ende des Jahres sollten die ersten Ergebnisse vorliegen. „Für mich ist es wichtig, dass es rasch vorwärts geht und ich etwas Konkretes in die Hände bekomme, das ich auf der politischen Bühne im Kanton vorlegen kann“, so Falett. Derzeit werden dort verschiedene Projekte für innovativen Verkehr geprüft. Nach einer Bewertung der Ideen wird entschieden, wo investiert wird. Dabei geht es nicht zuletzt auch ums Geld. Die Zugverbindung Südtirol-Graubünden wird mit über einer Milliarde Euro beziffert. Falett ist überzeugt, dass eine Anbindung für beide Seiten Vorteile und vor allem neue Wertschöpf im Bereich Tourismus bringen würde.
Dass die Zug-Diskussion nicht abbricht, dafür sorgen auch die Schlanderser Gespräche, zu denen sich unter der Leitung von Paul Stopper regelmäßig Interessensvertreter und Politiker aus Südtirol und der Schweiz treffen. (mds)