Neue Herausforderungen? Gerne!

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Lebemensch und Bauer mit Leib und Seele: Walter Gurschler Lebemensch und Bauer mit Leib und Seele: Walter Gurschler

Der „Wibmer Walter“ sieht als purer Optimist in jeder Situation etwas Positives, schöpft daraus die Kraft um nach Rückschlägen immer wieder aufzustehen und zuversichtlich in die Zukunft zu blicken.

von Christine Weithaler

Walter Gurschler, 1970 geboren, wuchs als jüngstes von vier Kindern am Wibenhof am Schlanderser Nördersberg auf. Er hatte eine schöne, aber bescheidene Kindheit. Er sieht es heute als Vorteil in einfachen Verhältnissen aufgewachsen zu sein. Seit klein auf war für ihn klar: Er wird Bauer.
Das Arbeiten in und mit der Natur, sowie das Werkeln an Maschinen war für ihn das Größte. Er besuchte die Landwirtschaftsschule Fürstenburg in Burgeis. Danach half er bereits auf dem elterlichen Hof mit. Seit er 15 Jahre alt ist, arbeitet Walter zeitweilig auf dem Hof seiner Cousine in Kortsch. Dort hat er viel Einblick in die Techniken des Obstbaus bekommen, die ihm später auf seinem eigenen Betrieb zu gute kamen. 1993 lernte er seine Frau Wally kennen, sie heiraten drei Jahre später und 1998 übernahm er den Wibenhof. Walter mag Tiere gerne, ist aber kein „Viechzoch“, wie er selbst von sich behauptet. Er interessierte sich, vor allem auch aus wirtschaftlicher Hinsicht, mehr für den Obstbau. So investierte er in Spezialkulturen und gab die Viehwirtschaft auf. Walter begann 1999 mit der Spindelerziehung der Vinschger Marille und 2003 die der Süßkirsche. Der Anbau der Williams Birne kam 2007 dazu. Außerdem baute er noch rote Johannisbeeren und Erdbeeren an. Um die Wirtschaftlichkeit seines kleinstrukturierten Betriebes zu gewährleisten, baute er sich mehrere Standbeine auf und sieht sich immer wieder nach innovativen und zukunftsorientieren Möglichkeiten um. Dass Walter da ist wo er heute ist, verdankt er seinen Eltern, Geschwistern, seiner Familie, hilfsbereiten Verwandten und Freunden. Sie haben ihn zu jeder Zeit tatkräftig unterstützt. Dadurch konnte er auch seine zeitaufwendige politische Karriere verfolgen. Als Ratsmitglied war er zehn Jahre in der Gemeinde Schlanders als Vertreter der Bergfraktionen tätig. Fünf Jahre Gemeindeausschuss folgten. Als Referent für Land- und Forstwirtschaft hatte er zudem die Aufgaben der Müllentsorgung, Straßenreinigung und Schneeräumung, sowie die Pflege von Park und Grünanlagen über. In dieser Zeit sammelte er für sich wertvolle Erfahrungen und Kontakte. Sein Durchhaltevermögen in schwierigen Situationen bewährte sich laufend und seine Selbstsicherheit wuchs. Eine Last ist ihm die Bürokratie. Walter hofft auf eine Wende in unserem Bürokratiezeitalter. Geld, welches für den Aufwand der teilweise übertriebenen Zettelwirtschaft verschwendet wird, sollte denen zugutekommen die es wirklich nötig brauchen.
Walter erlebte immer wieder berufliche und persönliche Tiefpunkte. Er verlor ihm liebgewonnene Menschen. „Auch das gehört zum Leben “, sagt Walter. Mit den schönen Erinnerungen an die gemeinsam verbrachte Zeit überwindet er die Trauer. Er versucht aus jeder Situation das Positive heraus zu nehmen und macht dadurch gestärkt weiter. Diese Fähigkeit wünscht er jedem, besonders in der momentanen Zeit. Er vertraut darauf, dass die Corona Krise vorbei gehen wird, hofft, dass wir viel Positives in die Zukunft mitnehmen. „Das Leben ist, wie es ist. Das müssen wir lernen zu akzeptieren und das Beste daraus machen. Bewusst jeden Tag leben, dafür dankbar sein, wenn man gesund ist und eine Arbeit hat.“ meint Walter. Einander so zu nehmen und zu lassen wie man ist, stärkt ihn, seine Familie, und deren Zusammenhalt.
Immer wieder ist er auf der Suche nach neuen Herausforderungen. So kam er ganz ungeplant zu einem neuen Nebenerwerb als Sauna-Aufgussmeister. Er schloss im Herbst 2018 die dazugehörige Ausbildung ab. Seitdem unterhält er mit Musik und „Show“ die Saunabesucher. Er liebt es, Menschen mit seiner Art zum Lachen zu bringen und Freude zu schenken. Auch außerhalb der Sauna. Ehrliche Menschen positiv aufzubauen, ein Strahlen ins Gesicht zu zaubern und ihnen damit weiter zu helfen, gibt Walter viel. Das ist für ihn die schönste Bereicherung und ist mit keinem Geld der Welt aufzuwiegen. Wichtig ist ihm der Familienfrieden, Neid anderen gegenüber widerstrebt ihm. Er konzentriert sich auf sein Leben und darauf was ihm gut tut. Er erlebt dadurch Zufriedenheit, Genugtuung und Glück. Für die Zukunft wünscht sich Walter, dass diese Erfahrung immer mehr Menschen machen und danach leben können.

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