Mens(a) sana in corpore sano

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Monika Wielander Habicher, referierte über die Gemeinschaftsverpflegung in Schlanders Monika Wielander Habicher, referierte über die Gemeinschaftsverpflegung in Schlanders

Schlanders/Südtirol - Nachhaltig produzierte regionale Produkte haben bei öffentlichen Ausschreibungen oft das Nachsehen, weil der Preis entscheidend ist. In Mensen ist es deshalb schwierig lokale Anbieter zum Zuge kommen zu lassen. In Schlanders macht man erste kleine Schritte, um lokale Kreisläufe zu stärken und nimmt in Südtirol damit eine Vorreiterrolle ein. Die zuständige Referentin Monika Wielander Habicher wurde deshalb jüngst zur Tagung „Mens(a) sana in corpore sano“ der EURAC Bozen mit ca. 200 Teilnehmern als Gastreferentin eingeladen.

Vinschgerwind: Sie waren jüngst Gastreferentin bei der Tagung „Mens(a) sana in corpore sano“. Der Grund: Die Ausspeisungen Schlanders (Mensa, Küchen der Kindergärten) gelten südtirolweit als Vorbild.
Monika Wielander Habicher: So wurde es mir gesagt. Aber ich sage so: Wir machen in Schlanders die ersten Schritte und sammeln Erfahrungen.

Vinschgerwind: Dass man in den Ausspeisungen von Schlanders ausgezeichnet verköstigt wird, ist bekannt. Das Essen wird sehr geschätzt. Was macht man in Schlanders?
Monika Wielander Habicher: Die Ausschreibungen für den Ankauf der Lebensmittel macht für uns die Einkaufsgenossenschaft Emporium. Aber ich muss sagen: Die wichtigsten Entscheidungsträger sind das Personal. Sie entscheiden, was sie benötigen. Wir haben hervorragende Köchinnen und Köche, die größten Wert auf gesunde, saisonale und regionale Produkte legen und sich wirklich sehr bemühen. Sie spielen die wichtigste Rolle und nur ihnen haben wir es zu verdanken, dass unsere Kinder in den verschiedenen Strukturen so gut und gesund essen. Unser Koch Ferdi Garber hat diesbezüglich großartige Vorarbeit geleistet.

Vinschgerwind: Was macht man konkret?
Monika Wielander Habicher: Bei den Ausschreibungen versuchen wir, so gut es eben rechtlich möglich ist, heimischen Anbietern den Vorrang zu geben. Neu für Südtirol ist, dass man trotz der Zusammenarbeit mit der Einkaufsgenossenschaft Emporium direkt mit einem heimischen Bio-Bauernhof zusammenarbeitet und das Gemüse von ihm bezieht, auch wenn er nicht das ganze Jahr über liefern kann, was normalerweise ein Ausschreibungskriterium ist. Hier scheint Schlanders eine der ersten Gemeinden zu sein, die diesen Schritt gemacht hat.

Vinschgerwind: Wie kann man regionalen, lokalen, sprich Vinschger Lebensmitteln den Vorzug in Mensen geben?
Monika Wielander Habicher: Genau das ist Schwierigkeit und Kunst zugleich: Regional hergestellten Lebensmitteln den Vorzug zu geben ist überhaupt nicht so einfach. Das scheitert oft schon an der Wahl der richtigen Terminologie bei der Ausschreibung. Einheimisch zum Beispiel bedeutet, dass die Waren aus dem gesamten Staatsgebiet kommen können. Lokal ist nicht gleich im Vinschgau produziert. Und natürlich sind immer die staatlichen Gesetze und die EU-Richtlinien genau einzuhalten.
Gott sei Dank sind die CAM-Kriterien (criteri ambientali minimi) seit August dieses Jahres rechtsverbindlich. Diese räumen vor allem biologischen und heimischen Produkten mehr Aufmerksamkeit ein. Bei der nächsten Ausschreibung unserer Lebensmittel können wir also diesen Lebensmitteln etwas leichter den Vorrang geben.

Vinschgerwind: Die Tagung der EURAC, moderiert von Evi Keifl, war mit ca. 200 Teilnehmern sehr gut besucht. Das Thema ist demnach ein gefühltes.
Monika Wielander Habicher: Ja, alle wissen, dass das Thema sehr wichtig ist. Das erkennt man schon daran, dass die Tagung unter der Schirmherrschaft unseres Landeshauptmannes stand. Ein Leitfaden des Landes, der sich in Ausarbeitung befindet, soll regional hergestellten Lebensmitteln helfen, konkurrenzfähig zu sein. Ich bin zuversichtlich, dass wir in Zukunft noch viel mehr regionale Lebensmittel und Fair-Trade-Produkte in unseren Strukturen verwenden können.
Interview: Angelika Ploner

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