Kortsch/Vinschgau/Südtirol - Es war das Jahr 1953. Claudius Moling, ein Studienkollege in Wien sagte zu Karl Grasser: „Karl, mochn miar amol an ordentliche Weihnachtskort!“ So entstand ein Holzschnitt und die erste Weihnachtskarte, eine Muttergottes mit Kind. 1955 schloss Karl sein Kunsstudium ab und kehrte in seine Heimat zurück.Von da an machte er jedes Jahr zu Weihnachten einen Holzschnitt für eine Weihnachtskarte. „ Zwei oder drei Jahre lang habe ich kleinere Aquarelle gemacht. Das wurde mir aber bald zuviel sodass ich wieder auf Drucke umgestiegen bin“ erzählt er.
Lange Zeit hat Karl immer um die 60 Weihnachtskarten gedruckt.
Zu seinem Geburtstag am 23. Dezember, einen Tag vor Hl. Abend kamen nämlich immer viele Leute um ihm zu gratulieren, dabei schenkte er fast jedem eine Weihnachtskarte. Der Geburtstag war immer ein sehr anstrengender Tag. „Einmal hat meine Padante Hildegard sogar nachmittags die Tür zugesperrt, weil es ihr zuviel wurde!“ erzählt er mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Die letzen Jahre hat Karl nur mehr um die 20 Weihnachtskarten gedruckt, die restlichen mit Computer vervielfältigt. 2018 hat er seine letzte Weihnachtskarte gemacht. Es war wie die Erste, eine Muttergottes mit Kind.
Sie werden uns fehlen die Weihnachtskarten des Karl Grasser, im Vinschgau und darüber hinaus. (pt)