Donnerstag, 10 März 2011 10:23

David gegen Goliath

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Computer-Fachhandel

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Die Großen locken mit vermeintlichen Schnäppchen und Super-Angeboten. Die Antwort der kleinen Computer-Fachgeschäfte sind Service, Beratung und Kulanz – Dinge, die für große Ketten unter „nicht wirtschaftlich“ fallen.


Die Großen locken mit Angeboten, während sich die Kleinen abmühen. Gigantische Festplatten oder riesige Softwarepakete werden mit großen Zahlen und Fettgedrucktem angepriesen. Dabei kann von Angeboten oft gar keine Rede sein. Ist ein eingebautes Teil ein Spitzenmodell, wird beim Rest meist gespart. Die verschwiegenen Schwächen stehen bei näherem Hinschauen im Kleingedruckten: veraltete Technik, Restbestände oder rudimentäre Ausstattung. Dabei nützt etwa eine überaus protzige Grafikkarte gar nichts, wenn mangels Arbeitsspeicher ständig Daten auf die Festplatte geschoben werden. Überdimensionierte Prozessoren nutzen dem Spieler ohne passende Grafikkarte nichts. Und riesige Mengen Arbeitsspeicher langweilen sich, wenn der Rest zu nicht viel mehr als ‚Solitär’ taugt. Und zu guter Letzt: einige Funktionen und Eigenschaften des Gerätes braucht der Käufer gar nicht. Wird der PC für Büroarbeiten gebraucht, ist etwa die Grafikkarte stets überdimensioniert.

Vertrauenswürdige Fachhändler sind da flexibler, schneller und reagieren auf den Bedarf. Der Mehrwert, mit dem sich die kleinen Händler von den Großen differenzieren, ist vor allem die Beratung und der Service. Sie machen den Unterschied. In den Verkaufsräumen kann die moderne Computertechnik mit ihrer fast grenzenlosen Vielfalt an Möglichkeiten und Neuentwicklungen demonstriert werden. „Neu“ bedeutet im Unterschied zu „bewährt“ immer auch: Es hat sich noch nicht in der Praxis bewährt und ist meist störanfällig. Drei bis sechs Monate nach der Markteinführung eines neuen Produkts hat der Hersteller das Produkt nachgebessert. Zu diesen unbeabsichtigten Pannen kommen noch die Schäden dazu, die absichtlich herbeigeführt werden, etwa durch Computerviren oder -würmer. Auch die werden immer ausgeklügelter, die Schutzmaßnahmen dementsprechend anspruchsvoller. Wenn der Computer nicht mehr läuft, ist das nicht nur nervenaufreibend, sondern in manchen Fällen auch folgenschwer. Ein immer größerer Teil unseres Alltags ist mit dem Computer verbunden. Privat wie beruflich. Entsprechend einschneidend sind Pannen. Für Firmen sind sie nicht selten mit erheblichen finanziellen Einbußen verbunden. Dann ist rasche Hilfe durch den Fachmann nötig. Und rasche Hilfe und Reparatur garantiert eben nur der kleine Computerhändler. Denn eine eigene Reparaturabteilung in einer großen Ladenkette gilt als nicht wirtschaftlich. An zentrale Werkstätten muss ein defektes Gerät meist eingeschickt werden. Mit teuren Versandkosten. Reparaturzeiten von mehreren Wochen sind keine Seltenheit. Beratungs- und Servicebedarf nach dem Kauf bei großen Ketten sollten Kundinnen und Kunden deshalb besser nicht haben. Während sie mit aufwändiger Werbung locken, haben kleine Händler wenig Geld für Werbung. Sie überleben, weil sie gut sind.


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