Schlanders/Metropoltheater München - Alles spielt sich auf zwei Ebenen ab, in zwei verschiedenen Welten, in zwei verschiedenen Rollen. Dazwischen ist eine große Lücke, eine Leere und Ungewissheit, ein tiefer Abgrund. Wo ist das fehlende Ich, der eigene Weg, das persönliche Glück? Das ist vermutlich der Kern der Komödie „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ von Joachim Meyerhoff (Tumler-Preisträger 2011), ausgezeichnet gespielt von Schauspielern des Metropoltheater München. Im voll besetzten Theatersaal im Kulturhaus von Schlanders wurde viel gelacht, obwohl die Geschichte von den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens erzählt. Es geht um die Leiden des jungen Joachims, der Schauspieler werden will und bei den Großeltern einziehen muss. Auf der Bühne wurde nochmals eine Bühne aufgebaut, mit rotem Vorhang. Joachim macht die Aufnahmeprüfung bei der Schauspielschule, obwohl er nur wenige Theatervorstellungen besucht hat und eigentlich Medizin studieren möchte. Er schafft die Aufnahmeprüfung, obwohl er nicht damit rechnet und wohnt bei den Großeltern, weil er kein Geld für eine eigene Wohnung hat. So lebt er in zwei Welten. Auf der Bühne, wo er seine Rolle nicht findet und bei den Großeltern, die ihre eigenen Regeln und Rituale haben und vor allem viel Alkohol trinken. Joachim spielt seine Rollen und erklärt sie dem Publikum. Das ganze Geschehen ist recht skurril, komisch, witzig und tragisch zugleich. Es ist ein Theaterstück zum Mitlachen und Mitleiden. Joachim soll auf der Schauspielschule lernen richtig zu atmen, zu lachen und zu weinen. Er soll in die Rolle eines Nilpferdes schlüpfen und ein Stück von Fontane spielen. Auf der Suche nach dem Wesen eines Nilpferdes, geht er in den Zoo und findet keine Antwort. Er beendet die Schauspielschule und findet keine Arbeit. Immer wieder stellt er sich die Frage. Was ist leichter: aufhören oder weitermachen? Er kann sich nicht entscheiden und lässt sich einfach treiben. (hzg)