Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Die höchste Auszeichnung, die eine Gemeinde einem Bürger oder einer Bürgerin verleihen kann, ist die Ehrenbürgerschaft. Diese Ehre wurde am vergangenen Montag in der Gemeinde Stilfs Gustav Thöni und Paul Hanny zuteil. Für Gustav Thöni, der als Vorbild das Skifahren auch in Südtirol auf breiteste Basis gestellt hat, kommt diese Ehrung von Seiten seiner Heimatgemeinde spät, aber doch. Die Prader Gemeinde war da taffer: Seit 1975 ist Gustav Thöni Ehrenbürger der Gemeinde Prad am Stilfserjoch. Mutig ist es, den Paul Hanny die Ehrenbügerschaft zu verleihen. Hanny hat in den letzten Jahrzehnten Sulden zu seinem Mittelpunkt gemacht. Ihm ist es zu verdanken, dass Sulden internationale Beachtung gefunden und dass international bekannte Persönlichkeiten, wie ein Reinhold Messner, wie ein Jürgen Todenhöfer und einige mehr in Sulden eine zweite Heimat gefunden haben.
Die Verleihung von Ehrenbürgerschaften hat im Grunde keinen politischen Hintergrund, sondern einen emotionalen, einen ehrenden. Aus diesem Grunde ist es statthaft, dass die Verleihung im Beisein auch der Bevölkerung stattfindet. In der Tennishalle von Sulden war mit Arno Kompatscher, mit Luis Durnwalder, mit Arnold Schuler, mit Sepp Noggler, mit Jasmin Ladurner, mit Helmut Tauber, mit dem HGV-Landesobmann, mit den BM von Prad, Martell und Latsch politische Prominenz zugegen, die den langgehegten Wunsch und den Wert der Ehre für Gustav Thöni und Paul Hanny unterstrichen hat.
Festzustellen ist, dass wenig Volk, auch wenige politische Vertreter aus der Gemeinde Stilfs den Geehrten die Ehre gegeben haben. War es Scham über die späte Ehre, oder war dies ein Spiegelbild der Gemeinde Stilfs?