Im Rahmen der lvh-Bezirksversammlung standen die Entwicklung der Berufsausbildung und das Image des Handwerks im Vordergrund.
Der Bezirksobmann des Untervinschgaus Hermann Raffeiner Kerschbaumer und der Bezirksobmann des Obervinschgaus Günther Platter haben kürzlich zur jährlichen Bezirksversammlung eingeladen. Als Austragungsort wurde dieses Jahr die Berufsschule in Schlanders gewählt. „Damit wollten wir ein Zeichen für die Bedeutung der beruflichen Ausbildung setzen. Wir arbeiten sehr gut mit der Direktorin Virginia Tanzer und den Lehrern zusammen und möchten die Stärkung der Berufsausbildung noch weiter lancieren“, unterstrichen Platter und Raffeiner Kerschbaumer.
lvh-Präsident Martin Haller erklärte, dass erstmals die Lehrlingszahlen wieder angestiegen sind und die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Politik und Schulen Früchte trage. „Das Handwerk bietet auch dank der Digitalisierung ganz neue Berufsperspektiven, die speziell junge Menschen ansprechen. Ich sehe es als unsere Aufgabe, die Jugendlichen die vielseitigen Tätigkeitsfelder aufzuzeigen und sie für unser Metier zu begeistern. Das Know-how der Handwerker ist und bleibt das wertvollste Gut. Nichtsdestotrotz sollen wir Netzwerke nutzen und pflegen und Weiterbildungsmöglichkeiten wahrnehmen, um stets am Ball zu bleiben“, erklärte Platter. Verantwortungsbewusstsein sei laut Raffeiner Kerschbaumer allerdings auch von den Betriebsinhabern gefordert: „Wir brauchen neue Fachkräfte, um die Zukunft unserer Betriebe zu sichern. Die Ausbildungstätigkeit bringt auch für das Unternehmen wertvolle Lernaspekte mit sich und sichert den konstanten Austausch zwischen Theorie und Praxis. Gleichzeitig appelliere ich allerdings an die Politik, neue Anreize zu schaffen, damit Betriebe vermehrt junge Menschen ausbilden können.“
Unterstützung von Seiten der Politik sicherte der anwesende Bildungslandesrat Philipp Achammer zu. „Einige wichtige Meilensteine zur Durchlässigkeit im Berufsbildungssystem wurden bereits gesetzt. Wir müssen aber noch weiter daran arbeiten, dass die praktische Ausbildung als gleichwertiger Ausbildungsweg wahrgenommen und gewählt wird. Verändern möchten wir auch die Berufsorientierung, sodass die Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 14 Jahren konkrete Einblicke in die Arbeitswelt z.B. durch Berufsorientierungspraktika erhalten“, untermauerte Achammer.
Ein weiteres großes Thema der Veranstaltung war das neue Landesgesetz für Raum und Landschaft. Hierzu referierte Frank Weber, Ressortdirektor für Raumentwicklung, Landschaft und Denkmalpflege. Das neue Landesgesetz stellt ein wichtiges Fundament für die zukünftige Entwicklung im Handwerk dar. „Unser Ziel und Wunsch ist es diesbezüglich in ständigem Austausch mit den politischen Vertretern zu sein und unseren Standpunkt klar zu vertreten“, sind sich Platter und Raffeiner Kerschbaumer einig.
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