Dienstag, 01 Mai 2018 12:00

„Unrecht wird einigermaßen geradegebogen“

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s4 ritterspieleBozen/Schluderns - Die Zusage der Landesregierung steht. Die Gemeinde erhält die Konzession für die Nutzung des Flugplatzes für 20 Jahre. Grünland muss Grünland bleiben. Das macht Großveranstaltungen wie die Ritterspiele weiterhin möglich.

von Magdalena Dietl Sapelza

Der Standort für die Südtiroler Ritterspiele oder für andere Großveranstaltungen auf dem ehemaligen Schludernser Flugplatz ist gesichert.

Die Gemeinde Schluderns erhält von der Landesregierung die Konzession für die Nutzung des Flugplatzes für 20 Jahre. Zusätzlich wird festgelegt,  Grünland muss Grünland bleiben. Das ist die gute Nachricht, die BM Peter Trafoier (SVP), die Ausschussmitglieder Heiko Hauser (SVP), Andreas Hauser, Brigitte Stecher Parth (beide Bürgerliste) und Sekretär Christian Messmer nach einem Treffen mit LH Arno Kompatscher und LR Arnold Schuler am 24. April 2018 aus Bozen mitbrachten. Es ist eine wichtige Entscheidung. „Das ehemalige Unrecht wird damit einigermaßen geradegebogen“ sagt Trafoier. „Wir haben intensiv an einer Lösung für das Areal gearbeitet. Denn es war der Wunsch der Schludernser Bevölkerung. Es sollte auch verhindert werden, dass die Fläche von finanzkräftigen Obstbauern aus dem Untervinschgau erworben und in eine Obst-Monokultur verwandelt wird.“ Doch der Reihe nach: Die rund 40 Hektar große Fläche war den Schludernser Bauern in den 1930er Jahren von den Faschisten willkürlich enteignet worden. 1999 ging das Areal vom Staat an das Land Südtirol zurück. Aus der von Schluderns geforderten Zurückgabe wurde nichts. 10 ha gingen an die Laimburg für ein Obst-Versuchsfeld, 7 ha an Obstbauern und 20 ha an Grünlandbauern (alles Bauern aus Schluderns). 1,5 ha pachteten die Modellflieger und zirka einen halben Hektar konnten die Betreiber der Biogasanlage erwerben. 2006 wurden auf der Grünlandfläche (mit Entschädigung für die Bauern) erstmals die Südtiroler Ritterspiele ausgetragen. Diese Großveranstaltung – seit 2008 in Schludernser Eigenregie vom Verein Südtiroler Ritterspiel getragen - generiert seither jährlich eine Wertschöpfung in Millionenhöhe für das ganze Tal (eine EURAC-Studie spricht von 2 Mio.). Mit dem Erlös aus Versorgungsständen oder erbrachten Dienstleistungen finanzieren sich z.B. die Schludernser Vereine. Das entlastet die Gemeinde in Sachen Beitragvergabe. Nach dem Auslaufen der bisherigen Pachtverträge 2020 ist nun die Gemeinde am Zug. Erklärtes Ziel ist es, bei der Vergabe der Flächen wiederum Schludernser Bauern zu berücksichtigen. Laut Kompatscher und Schuler soll der Beschluss der Landesregierung zur Konzessionsvergabe noch vor den Ritterspielen im August 2018 auf dem Tisch liegen. Diese haben derzeit einen Flächenbedarf für Gelände und Parkplätze von zirka 15 ha, Tendenz steigend.

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