Prad/Gesundheitstage - Georg Pircher aus Schlanders ist Techniker im Amt für Abfallwirtschaft und beschäftigte sich im Rahmen der Gesundheitstage in Prad mit der Frage: Wohin kommt unser Müll und wie sieht die Abfallbewirtschaftung im Vinschgau aus? Bei der Einführung meinte der BM Karl Bernhart, dass früher der Prader Müll im Suldenbach bzw. auf der Prader Sand gelandet ist, im Ofen verbrannt oder irgendwo vergraben wurde. Georg Pircher betonte, dass in den 70er Jahren die ersten Mülldeponien entstanden und der Müll eingesammelt und deponiert wurde. Später wurde die getrennte Müllsammlung eingeführt. Die Mülltrennung des Hausmülls, d.h. die Verwertungsquote hat in den letzten Jahren stark zugenommen, lag sie vor 20 Jahre noch bei 30%, so liegt sie heute bei über 60%. Wertstoffe wie Glas, Papier, Dosen usw. werden in den Recyclinghöfen abgegeben und dann nach Glurns ins Wertstoffzentrum gebracht. Dort werden die gesammelten Wertstoffe an spezialisierte Firmen verkauft. Der Biomüll landet auf der Kompostierungsanlage in Schlanders bzw. in der Biogasanlage in Lana. Der Restmüll wurde bis 2016 in Glurns deponiert. Seit dieser Zeit ist die Deponie geschlossen, genauso wie die anderen sieben Deponien im Lande. Nach dem neuen Abfallbewirtschaftungsplan wird der ganze Restmüll in die Verbrennungsanlage nach Bozen gebracht und dort verbrannt. Der größte Teil des in Südtirol anfallenden Mülls sind Baurestmassen und Gewerbeabfälle. 13% machen die Siedlungsabfälle, d.h. der Hausmüll aus. Dieser besteht aus Wertstoffen, Bio- und Grünabfällen und Restmüll. Nach dem Landeskonzept für die Abfallbewirtschaftung geht es aber nicht nur um die Mülltrennung, Kompostierung und Verbrennung, sondern in erster Linie soll es um die Müllvermeidung durch einen überlegten Einkauf gehen. Bei der Veranstaltung wurde auch der anfallende Müll einer Durchschnittsfamilie in Südtirol analysiert und nach verschiedenen Fraktionen getrennt. (hzg)
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