Dienstag, 17 April 2018 12:00

Leserbriefe - Meinungen 8-18

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Lob und Rüge
Stellungnahme zum Leserbrief „Sehr traurig“ Ausgabe Wind Nr. 07 vom 05.04.2018 mit der Bitte um Veröffentlichung ausdrücklich mit Namen!
Ein Lob dem Redakteur, dass er einen Leserbrief veröffentlicht, in welchem seine Zeitung der einseitigen Berichterstattung beschuldigt wird. Und des Weiteren ein Lob dafür, dass er es aushält, wie man seine Objektivität in Frage stellt, welche eigentlich die ureigenste Aufgabe eines jeden Journalisten sein sollte. Nicht jede Zeitung in Südtirol hat so viel Schneid!
Auf das Lob folgt aber auch gleich schon die Rüge. Dass der Chefredakteur einen Leserbrief veröffentlicht, welcher von 16 (sic) Personen unterschrieben ist und deren Namen nicht öffentlich genannt werden sollen, ist meiner Ansicht nach nicht richtig.
Ich will jetzt gar nicht einmal auf den Inhalt des Leserbriefes eingehen, da soll ruhig jeder eine Meinung dazu haben. Aber wenn schon, dann bitte auch Ross und Reiter nennen und sich nicht hinter der Anonymität verstecken.
16 Personen, die sich nicht trauen öffentlich ihre Meinung zu sagen. Das ist wie Schießen aus dem Hinterhalt. Feige und hinterfotzig. Schämt euch!
Stecher Peppi, Hirschenwirt

Diesel
Das Bedrängnis des Dieselmotors, laut Bundesverwaltungsgericht, dürfen Deutsche Städte und neuerdings auch in Italien, Fahrverbote für Dieselautos erlassen werden. Jetzt wird viel über die Abgasnorm geschrieben. Die Wut der Dieselautofahrer ist verständlich, wenn man bedenkt, dass diese Hysterie sich nur auf ein paar Länder bezieht und Millionen andere dagegen nicht! Dass bei denen der Ausstoß von Schadstoffen wie Schwefeldioxid sowie Stickoxide wesentlich höher liegt, nimmt man auch nicht zur Kenntnis. Was geschieht mit den Landwirtschaftlichen Maschinen sowie die Baubranche mit ihren Baumaschinen, wie Bagger, Walze, Kompressoren und LKWs etc. und was ist mit den öffentlichen Verkehrsbetrieben? Feuerwehr, Krankenwagen, Polizeifahrzeuge u.s.w. Es heisst ja, das gelte für alle Dieselfahrzeuge! Auch die Oelheizungen sind betroffen, sollte man die auch stilllegen? Nachdem ich gelesen habe, dass die 15 (fünfzehn) größten Seeschiffe der Welt jährlich mehr Giftstoffe in die Luft jagen, als die über eine Milliarde Autos auf dem Erdball zusammen, die werden ja bekanntlich mit Schweroel angetrieben da frage ich mich allen Ernstes, was soll das Ganze?
Giacumin Bass, Müstair

 

Sind die Tage der Schrägbahn gezählt? Die Lkw Fahrten auf jedenfall nicht….
Mit Interesse habe ich den Artikel im Vinschgerwind „Explosiver Wasserstoff“ gelesen.
Als Anrainer der Abtransportroute ist folgendes Zitat nicht nachvollziehbar: “Im vorigen Jahr ist rund ein Drittel des abgebauten Marmors mit LKW über Tarnell ins Laaser Werk gebracht worden. Für „Übergrößen“, also für rund 30-Tonnen-Blöcke, die die Schrägbahn nicht derpackt, wurden Ausnahmegenehmigungen erteilt.“ Diese Aussage widerspricht meiner Wahrnehmung. In der Bürgerversammlung hat Herr Oswald Angerer von 120 Fahrten jährlich gesprochen, bei ca. 6 Fahrten täglich wären dies nur 20 Tage an denen LKW-Fahrten getätigt werden. Als Anrainer kann man dies nicht glauben, denn es wird um 6.30 Uhr begonnen und sogar mit Schneeketten im Winter gefahren um den Marmor ins Tal zu befördern. Sollten jedoch nur 120 Fahrten getätigt werden, wäre dies nicht notwendig. Gleichzeitig s11 titel 7 18würde dies bedeuten, dass mindestens 240 Abtransporte (bei 265 Arbeitstagen jährlich) über die Schrägbahn, gemacht werden, vermutlich Nachts, da sie tagsüber nicht häufig in Betrieb zu sehen ist. Die Korrektheit dieser Zahlen darf daher angezweifelt werden. Vielleicht wurden die Abtransporte der „Übergrößen“ nicht eingerechnet um eine schönere Statistik zu erhalten. Wenn dies so sein sollte, wäre es interessant zu wissen wie viele Transporte mit „Übergrößen“ stattgefunden haben um korrekte Angaben zum Vergleich mit der Schrägbahn zu haben.
Die einzige Aussage im Artikel die von mir vollständig geteilt wird, ist jene, dass die zuständigen Entscheidungsträger die Augen zugedrückt haben. Die Betroffenen Anrainer wurden in den letzten Jahren mit Pseudo Vorschlägen in die Irre geführt (Umfahrung, Seilbahn…). Es ist für jeden der es sehen will klar ersichtlich, dass die Straße nach Tarnell von der Gemeinde ausgebaut wurde, um sie für den Transport zu optimieren (2017 wurde die Kurve an der Einfahrt Tarnell vergrößert, damit die LKWs die Kurve ohne Probleme schaffen) bzw. entstandene Schäden zu reparieren (unterlegen der Straße). Wie dem Artikel zu entnehmen ist soll der Präsident der B.N.R Laas Herr Angerer Oswald für die Schrägbahn sein. Wir haben aber festgestellt, dass seinen Aussagen keine Taten folgen, sondern die Schrägbahn systematisch untergraben wird. Wie aus den Daten zur Transparenz der B.N.R. Laas zu entnehmen ist, wurde im Jahr 2017 zwar der LAASER MARMORINDUSTRIE GMBH ein außerordentlicher Beitrag f. Weginstandhaltungsarbeiten in Höhe von 15.000,00 Euro gewährt aber keine Ausgaben für die Instandhaltung oder Sanierung der Schrägbahn getätigt.
Insgesamt stellt sich die Frage, wie seriös sind die Aussagen des Präsidenten und auch des Bürgermeister zum Erhalt der Schrägbahn? Wird die Bevölkerung wie so oft vertröstet und am Ende vor vollendete Tatsachen gestellt und somit übergangen?

Angerer Georg, Laas

 

Zum Leserbrief von Karsten Nachbaur, Pürgen (Vinschgerwind 7/18)
„Fast schlecht“ wird es dem lieben Karsten Nachbaur, wenn er daran denkt, was der Umwelt und was uns „zugemutet“ wird. Wäre dem so, dass wir „Leid geprüft“ sind, dann wäre seine Übelkeit berechtigt. Vor zehn Jahren sind meine Frau und ich aus dem Schweizer Mittelland hierher nach Kastelbell gezogen. Unser Domizil liegt direkt neben einer großen Apfelplantage. Wir sind somit direkt konfrontiert mit diesen „Gefahren“, also müssten wir längst krank sein und toxikologisch bedenkliche Werte aufweisen. Dem ist aber nicht so Herr Nachbaur, im Gegenteil, wir erfreuen uns allerbester Gesundheit. Gerade das gesunde Klima hier im Vinschgau bewog uns  dazu nach der Pensionierung die Schweiz zu verlassen. Atemwegbeschwerden und häufige Erkältungen gehören der Vergangenheit an, ebenso Bodennebel und hohe Feinstaubbelastung.
Wer „Spritzmittel freien Urlaub“ will, der sucht sich irgendwo im Pazifik eine unbewohnte Insel. Erstaunlicherweise werden nur die Obstbauern angegriffen, hingegen wird die Feinstaubbelastung auf der Straße vom Reschen bis Meran und weiter  kommentarlos akzeptiert. Da sind dann halt „Alle“ die Verursacher.
Mit Verwunderung stelle ich fest, wer sich alles um die Umwelt hier im Vinschgau Gedanken macht. Da ist der  „Malser Weg“, dem sich seinerzeit das Umweltinstitut München, das sich in der Zwischenzeit  leise „vom Acker machte“, angebiedert hatte. Ausgerechnet aus München, die Stadt mit der zweithöchsten Feinstaubbelastung der BRD. Damit befasst sich dieses „Institut“ jedoch nicht. Und jetzt will noch die Umweltschutzgruppe Vinschgau in einem Workshop „einen Masterplan bezüglich Biodiversität in Obstbaugebieten mit Beteiligten aus den Gemeinden Mals, Glurns, Schluderns und Schlanders erarbeiten“. Und der Rest vom Vinschgau? „Biodiversität“, ein Schelm der denkt, dass hier „BIO“ gemeint war. Die „Biologische Vielfalt“ bedeutet die Variabilität unter lebenden Organismen jeglicher Herkunft (Bio= Leben / Diversität= Vielfalt). Übrigens, wer sich die Zeit nimmt und mal googelt, stellt leicht fest, dass es mit der Biodiversität weltweit im Argen steht.
Gerne zitiere ich abschliessend Thomas Mann aus seiner Erzählung „Herr und Hund“ (1918): „Es kann aber auch sein, dass das Ganze, nach allen Veranstaltungen und Umständlichkeiten, ausgeht wie das Hornberger Schießen und still im Sande verläuft.“
Peter H. Schmid, Kastelbell


„Klingendes Österreich“
Auf diesem Wege möchte ich mich beim ORF recht herzlich für die lehrreiche, musikalische Kultur- und Natursendung „Klingendes Österreich“ bedanken. Besonderer Dank gilt dem charismatischen und  heimatverbundenen Moderator Sepp Forcher, mit Südtiroler Wurzeln, für sein hervorragendes Wissen und seine Darbietungen über Land und Leute aller österreichischen Bundesländer, einschließend Südtirol und den italienischen Nachbarprovinzen. Solche Sendungen mit ihren jeweiligen Natur- und Kulturschönheiten, sowie den ortstypischen Trachten und Volksmusikeinlagen sind sehr unterhaltsame Lehrfächer für Alt und Jung in Heimatkunde! Es wäre empfehlenswert, dass sich solche lehrreiche Sendungen gelegentlich auch Lehrpersonen gemeinsam mit ihren Schülern ansehen. Denn durch solche Ausstrahlungen wie z.B. erst kürzlich am 17. März 2018 im ORF 3, Klingendes Österreich: Talein, talaus im Großarl- und Gasteinertal, ist es eine Freude, Land und Leute in unserer Heimat kennen zu lernen!
Gögele Ernst, Plaus (21.03.2018)


Irmgard Niederegger verstorben
Am 22.02.2018 verstarb allzu früh Irmgard Niederegger im Krankenhaus Schlanders. Im Vinschgau und darüber hinaus war sie als Leiterin der öffentlichen Bibliothek Prad und als Vorsitzende des Bildungsausschusses bekannt.
Irmgard wurde am 27. Oktober 1948 in Roding (Regensburg) geboren. Sie zog 1969 nach Prad wo sie mit ihrem Mann eine Familie gründete. Am Dorfleben teilzuhaben war ihr stets ein Anliegen. Mühelos erlernte sie den örtlichen Dialekt. Sie schloss sich verschiedenen Vereinen an, arbeitete aktiv über Jahre im KVW und im Pfarrgemeinderat mit. Zu Ihrer Lebensaufgabe wurde jedoch die Leitung der örtlichen Bibliothek. Gemeinsam mit Pfarrer Rudolf Hilpold baute sie ab 1979 die kleine Pfarrbücherei zu einer öffentlichen Bibliothek um. Über zehn Jahre erledigte Irmgard die anfallenden Arbeiten in der Bibliothek ehrenamtlich. Seit 1991, als sie eine Ausbildung des Amtes für Bibliotheken abgeschlossen hatte, war sie als hauptamtliche Bibliotheksleiterin tätig und organisierte neben dem Bücherverleih ein reichhaltiges Kulturprogramm. Darüber hinaus war sie am Aufbau der Bibliotheken im Vinschgau beteiligt; von 1993 bis 2013 führte sie den Vorsitz des „Verein der Vinschger Bibliotheken“.
Als Vorsitzende des Bildungsausschusses wurde sie ab 2004 Ansprechpartnerin der Prader Vereine. Mit unermüdlichem und verantwortungsvollem Einsatz koordinierte sie die Bildungsarbeit im Dorf, gemeinsam mit dem Arbeitsausschuss organisierte sie verschiedenste Veranstaltungen, darunter auch die jährliche Bildungsfahrt. Ein großer Erfolg im Dorf und weit darüber hinaus wurde das von ihr initiierte Festival „Quetschkommode“.
2014 zog sich Irmgard in den Ruhestand zurück.  Als sie erkrankte, wurde sie von ihrem Mann Bernhard liebevoll gepflegt. Mit ihr wurde eine verdienstvolle Persönlichkeit zu Grabe getragen. Sie ruhe in Frieden! Die Vinschger Bibliotheken sind ihr zu Dank verpflichtet.
Adelina Wallnöfer und Raimund Rechenmacher


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