Dienstag, 17 April 2018 09:26

Die Vertreter auf den Landtagen vor 1500

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s24sp23 Roilo Pfeifer Wallnofer Mussner RiedmannBozen/Prad/Buchvorstellung - Kann man Tirol als die älteste Festlanddemokratie bezeichnen? War es wirklich so, dass die Bauern als der 4. Stand neben den Adeligen, den Vertretern der Kirche und der Städte an den Tiroler Landtagen teilnahmen? Dies sind einige Fragen, mit denen sich Adelina Wallnöfer aus Prad vor über 30 Jahren in ihrer Dissertation beschäftigt hat. Vor rund 10 Jahren kam von Christine Roilo vom Südtiroler Landesarchiv die Anregung, die im Jahre 1984 vorgelegte Dissertation zu überarbeiten und als Publikation des Südtiroler Landesarchivs zu veröffentlichen. Nach Jahren neuer Recherche in den Archiven und der Einarbeitung aktueller Veröffentlichungen, konnte Adelina Wallnöfer am 23. März im Ansitz Rottenbuch in Bozen zusammen mit Gustav Pfeifer vom Landesarchiv die neue Publikation vorstellen. Entstanden ist ein wissenschaftliches Werk von 550 Seiten mit dem Titel „Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500.“ Neben Grußworten des zuständigen Landesrates Florian Mussner und Erläuterungen von Pfeifer und Wallnöfer, gab vor allem Professor Josef Riedmann einen Einblick und Überblick über die Publikation. Riedmann betonte, dass in den mittelalterlichen Quellen der Begriff Bauer kaum anzutreffen ist und schon gar nicht als eigener Stand bezeichnet wird. Nicht die Bauern, sondern die Gesandten der ländlichen Gerichtsgemeinden waren auf den Landtagen vertreten. Diese Gerichtsboten bzw. Landtagsboten waren Grundbesitzer, aber auch Gastwirte, Händler oder Handwerker. Viele verfügten über Erfahrungen in Verwaltung und Politik. Im Buch wird die Autonomie der Dorfgemeinden, die Präsenz der Gerichte bei den Landtagen, die Organisation der Vertreter und ihr Wirken aufgezeigt. Biografische Daten von 180 Gerichtsvertretern auf den Tiroler Landtagen bilden das Schlusskapitel. Mit dieser Publikation werden nicht nur neue Erkenntnisse über die Anfänge der Tiroler Landtage gewonnen, auch alte Vorstellungen müssen revidiert werden. (hzg)

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