Im Land kriegen - vor lauter Hybris - anscheinend einige den Kragen nicht voll genug. Im Langes haben die SEL-Oberen noch mit stolzgeschwellter Brust auf eine 10-jährige Erfolgsgeschichte der landeseigenen Energiegesellschaft zurückgeblickt - im Herbst wurde dann bei einigen ein zweites Gesicht sichtbar. SEL-Generaldirektor Maximilian Rainer gerät ins Visier der Staatsanwaltschaft. Er soll sich - möglicherweise zum Nachteil der SEL und mit Wissen von SEL-Präsident Klaus Stocker - hinter der Stein an Stein Gesellschaft verstecken, die mit einem E-Werk reichlich Kohle macht. Der Skandal platzt, Stocker muss gehen, ebenso Rainer. Es sind jene zwei Herren, die den Vinschger Stromkämpfern seit Jahren als rauhbeinige Verhandler wohlbekannt sind. Der „Vinschgerwind“ schlägt auf seinem Titelbild als neuen SEL-Präsidenten den Grauner Ex-BM Albrecht Plangger vor. Natürlich ohne Erfolg, denn die zentralistische SEL-Ausrichtung soll beibehalten werden. Wohl ein kleines Schärflein in Richtung SEL-Skandal dürfte der SVP-Landtagsabgeordnete Sepp Noggler mit beigetragen haben. Durch seine ausschlaggebende Stimmenthaltung setzte im Juni ein Gesetzesentwurf der Freiheitlichen die SVP arg unter Zugzwang. Parteiintern wurde Noggler dafür scharf gerügt - aber dann rollten letztlich die SEL-Köpfe. Als Saubermänner gerieren sich nun andere.