Es war eine Notwendigkeit, nachdem der Großteil des Komitees auf der oberen Tschenglser Alm den Neubau nicht ganz koscher durchgezogen und zudem einen Umweltskandal verursacht hatte, der in der Südtiroler Medienlandschaft für großes und empörtes Aufsehen gesorgt hatte. Auch der Vinschgerwind hat 2015 über den Skandal berichtet: „Müll vergraben - Staatsanwalt ermittelt“ im September und im November „Der Müll-Krimi“. Dass dieser Skandal auch finanzielle Nachwehen für die Verantwortlichen mit sich gezogen hat, ist klar. Dies habe sich, so die Vermutungen in Tschengls, nicht zuletzt auch in den Beschlüssen der Fraktion niedergeschlagen. So haben die alten Fraktionsverwalter Präsident Christian Tscholl, Vizepräsident Ernst Andres, Alois Spechtenhauser und Armin Riedl mit gleich zwei Beschlüssen dem damals amtierenden Präsidenten Christian Tscholl Mitte Dezember 2016 eine Art Weihnachtsgeschenk gemacht. Die Amtsentschädigung für das Jahr 2016 wurde mit 11.550 Euro netto und die „Rückvergütung von Auslagen und Reisekosten“ mit 2.500 Euro dem Präsidenten zuerkannt. In Tschengls wird vermutet, dass mit diesem Geld Teile der Strafen für den Umweltskandal bestritten worden sind - auf Kosten der Fraktion. Eine Bilanz über die vergangene Legislaturperiode blieben die alten Verwalter der Tschenglser Bevölkerung schuldig. Vor allem die Prozesskosten in der causa obere Tschenglser Alm.
Das dürfte der letzte Akt der alten Verwalter gewesen sein, denn seit den Wahlen im Mai 2017 leitet mit Gilbert Riedl, Jürgen Wallnöfer, Adalbert Tschenett, Josef Tröger und Reinhard Andres eine neue Mannschaft die Geschicke der Fraktion Tschengls. War in früheren Zeiten die Wahlbeteiligung durchaus hoch, so ist sie bei den Wahlen am 21. Mai 2017 auf knapp 39 Prozent gesunken. Die Tschenglser hatten sie voll mit den alten Verwaltern. Nun dürfte, so die Hoffnungen in Tschengls, mit den neuen Verwaltern Ruhe einkehren. (eb)
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