Hannes von Hepperger heißt der lachende Dritte. Ausgerechnet das Konkurrenzprojekt des Bozner Ingenieurs hat das Rennen um die Rambach-Konzession gemacht. Die Vinschger Gemeinden haben sich allesamt aus dem Sattel heben lassen. Eine Rückblende.
Am 12. Oktober 2016 wird das Verfahren für die Konzession am Rambach eröffnet. Nicht angesucht hat - aufgrund Datumsverwechslungen - die eigens für die Rambach-Erschließung gegründete Rambach-Konsortial GmbH. Fünf Ansuchen liegen jedenfalls auf. Eines von der Fraktion Laatsch, das Zweite von der Gemeinde Glurns und das Dritte von der „Proplan KG“ des Ulrich Innerhofer & Co.. Planer aller drei Projekte ist - Achtung ! ein und derselbe: Ingenieur Ulrich Innerhofer. Allein da muss man schon den Kopf schütteln, sagt ein Insider zum Vinschgerwind. Doch die Farce um die Rambach-Konzession ist um Facetten reicher. Konkurrenz bekommen die drei Vinschger Projekte von zwei Ansuchen aus Bozen unterschrieben von Hannes Hepperger. Während das Ansuchen der Fraktion Laatsch - aufgrund fehlender Unterlagen - sofort ausgeschlossen wird, bleiben die drei anderen im Rennen.
Der Paukenschlag kommt Ende Juni. Die Dienststellenkonferenz bewertet nur ein Projekt positiv: jenes von Hannes Hepperger. Alle anderen Projekte werden negativ bewertet. Der Grund: Das Kraftwerk wurde - Achtung ! in die Bannzone mit absolutem Bauverbot geplant. Was absurd klingt, formuliert Bürgermeister Frank so: „Da ist wohl die Urbanistik zu wenig studiert worden.“
Vor diesem Hintergrund scheint Hepperger zumindest cleverer in der Projekterstellung gewesen zu sein. Denn der Bozner Ingenieur hat für seine beiden Projekten zumindest zwei verschiedene Standorte für das Kraftwerk gewählt. Während ein Projekt aus dem Rennen fiel, kam dem anderen das Landesgesetz Nr.2/2015 zupass, laut dem das Kraftwerksgebäude 15 Meter verschoben werden darf. Damit fiel der Bau aus der Bannzone. Und machte das Rennen. Seitdem steht man in Glurns und im oberen Vinschgau unter Strom und ist um Schadensbegrenzung bemüht.
Erste Gespräche mit Hepperger hat es bereits gegeben. Mit der Rambachkonzession in der Tasche hat der Bozner Ingenieur aber eine mehr als komfortable Ausgangsposition für Verhandlungen. Hannes von Hepperger zum Vinschgerwind: „Ich bräuchte eigentlich niemanden, um das Kraftwerk zu realisieren, bin aber gesprächsbereit.“ Während sich Hepperger ein gemeinsames Kraftwerks-Projekt vorstellen kann, ist die Vinschger Linie eine andere: Die Konzession will man zu 100 Prozent in Vinschger Hand wissen. Damit ist die Marschrichtung klar.
Eine von der Gemeinde Glurns in Auftrag gegebene Wirtschaftlichkeitsrechnung soll Zahlen auf den Tisch legen. Wohl vor allem jene Zahl, die der Preis sein wird, die man Hepperger für die Konzession anbieten wird. Wie das Ganze auch ausgeht: Es ist so oder so zum Kopfschütteln. (ap)
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