Mittels Lokalaugenschein, Vermessungen, Analyse von Ereignissen in der Vergangenenheit und gemessen an deren Wahrscheinlichkeit, sowie mit Hilfe von 3 D-Simulationen werden mögliche Gefahrenquellen analysiert und zu Papier gebracht. Die einzelnen Gemeinden sind aufgefordert, sich mit den jeweiligen Situationen zu befassen und Schutzmaßnahmen zu planen.
Der Gefahrenzonenplan für den Raum Schluderns liegt als Rohentwurf auf dem Tisch. Dieser wurde den Bürgerinnen und Bürgern kürzlich im Rahmen einer Informationsveranstaltung auf Einladung der Gemeindeverwaltung und BM Peter Trafoier im Kulturhaus von Gemeindesekretär Christian Messmer, den Fachleuten Ing. Hansjörg Röck und Geologen Carlo Ferretti vorgestellt. Schluderns war im Laufe der vergangenen Jahrhunderte mehrere Male vom Saldurbach übermurt worden. Mit Schutzbauten, speziell mit der so genannten Staumauer in „Konfall“ wurde vorgebeugt und jüngst auch mit dem künstlichen Wall oberhalb des Beach- beziehungsweise Bolzplatzes. Im Rückhaltebecken hinter der Staumauer sammelt sich vor allem bei Unwettern regelmäßig Material an, das sich von den Hängen links und rechts des Bachlaufes löst. Abbruchgefahr herrscht auch an den Hängen am Fuße des Ganglegg. Es ist also wenig überraschend, dass der Großteil der Hauser an diesen Hängen und am Saldurbach in als rote, sprich als gefährliche Zonen, und als blaue Zone, unmittelbar gefährliche Zone, ausgewiesen sind. Und dementsprechend besorgt sind die Menschen, die dort wohnen. Neben der potentiellen Gefahr, deren Minimierung durch Verbauungen sie sich erwarten, sorgen sie sich um mögliche Einschränkungen. Denn in den roten Zonen ist die Errichtung von Neubauten verboten. In den blauen Zonen darf nur in Sonderfällen und nach einen Kompatibilitätsprüfung gebaut werden. Einige befürchten dadurch eine Wertminderung. Man werde sich mit den jeweiligen Situationen befassen und nach Lösungen suchen, versprach BM Trafoier. Vordringlich ist in Schluderns die Entschärfung des Brückenbereiches, an dem der Saldurbach unter der Staatsstraße durchfließt. Dort könnten sich bei einem größeren Unwetter Wassermassen stauen und die umliegenden Siedlungen überfluten. „Wir beschäftigen uns derzeit mit möglichen Maßnahmen, um den Flaschenhals zu entschärfen. Mit den Anrainern sind wir im Gespräch. Man wird nach Kompromissen suchen, die zur besten und sichersten Lösung führen“, sagt BM Trafoier. Der Gefahrenzonenplan ist im Gemeindeamt einsehbar. (mds)
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